Mehrere Verbände auf Mallorca fordern, dass die Balearen-Regierung das Impfzertifikat flächendeckend einführt – anstatt für die Weihnachtszeit neue Corona-Restriktionen zu beschließen. Hintergrund ist, dass die Zentralregierung in Madrid erwägt, eine Empfehlung für die Kapazität von Innenräumen und Öffnungszeiten abzugeben. Die Regionalregierung, die sie umsetzen könnte, schloss am Dienstag zunächst aus, neue Maßnahmen zu beschließen. Sie zeigte sich offen für eine Diskussion über den Covid-Pass (geimpft, genesen, getestet).
In Spanien steigen die Corona-Zahlen stetig an; die Situation ist aber noch nicht so besorgniserregend wie in mitteleuropäischen Ländern. Besonders die Gastronomie würden neue Regeln betreffen. In der Vorweihnachtszeit und während der Feiertage setzen ihre Vertreter auf eine hohe Nachfrage etwa durch Betriebsfeiern.
Jordi Mora, Vorsitzender des Verbands kleiner und mittelständischer Unternehmen auf den Balearen, sagte: "Wir sind bereit, die Debatte über die Beschränkung des Zugangs durch den Covid-Pass zu eröffnen." Er sprach sich allerdings gegen eine generelle Beschränkung in einzelnen Sektoren aus, "wenn über 80 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahren geimpft sind".
Auf Mallorca wollen nun der Unternehmerverband Caeb, der Verband der kleinen und mittelständischen Unternehmen Pimem sowie die Gewerkschaften CCOO und UGT das in Spanien Covid-Zertifikat genannte Dokumente weitgehend angewandt wissen. Auf den Balearen dürfen bisher nur Diskotheken von ihren Besuchern das Dokumente verlangen. Die Regionalregierung hatte vor ein paar Monaten versucht, es auch für andere Bereiche, etwa Restaurants, verpflichtend zu machen, scheiterte jedoch am Oberlandesgericht.