Wer im Sommer Urlaub auf den Balearen macht, dem fällt die luftig leichte Sommermode direkt ins Auge. Blütenweiße Stoffe, Spitzen, Stickereien und Rüschen: Das sind die Hauptmerkmale der Adlib-Mode von Ibiza. Die weißen Baumwollkleider haben zum Ruhm der Insel als Modemetropole beigetragen. Die Kleider sind in fast allen Lebenslagen tragbar: tagsüber als lockeres Strandkleid oder umfunktioniert als edle Abendrobe während eines romantischen Dinners.
Zurückzuführen ist die Adlib-Mode auf die Hippie-Bewegung der 1970er Jahre. Inspiriert wurde der Stil von der klassischen, ibizenkischen Traditionstracht. Ihren Erfolg verdankt die Ibiza-Mode vor allem prominenten Befürwortern. Schauspielerinnen wie Romy Schneider und Brigitte Bardot machten die Mode salonfähig. Dieser Trend ist auch auf die Nachbarinsel Mallorca übergeschwappt.
Die 26-jährige angehende mallorquinische Nachwuchsdesignerin Caterina Pascual Cladera spezialisiert sich seit anderthalb Jahren ebenfalls auf die Ibiza-Mode. „Der Adlib-Kleidung sind einfach keine Grenzen gesetzt. Jede Kollektion ist anders und abwechslungsreich.” Die aus Pollença stammende Kreative schaffte es in der diesjährigen Ausgabe der Futur Adlib 2022 am 10. Juni unter die sechs Finalisten und präsentierte dort ihre zweite Kollektion „Salines”.
Mit ihrer Modelinie will die Designerin auf den Schutz der Strände und des Mittelmeeres aufmerksam machen. Insgesamt spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle für Caterina Pascual Cladera. „Nicht nur der modische Aspekt ist von Bedeutung, sondern auch die Herkunft der Stoffe. Ich arbeite hauptsächlich mit lokalen Produkten.” Im Rahmen eines Modedesignstudiums begann die Mallorquinerin vor rund drei Jahren, Kleidung selbst zu nähen und zu entwerfen. Neben ihren Teilnahmen an der Futur Adlib 2021 und 2022 war sie ebenfalls Finalistin beim Mallorca Design Day 2021 und beim Dual Look Adlib 2021. Zudem nahm sie beim spanischen TV-Format Maestros de la Costura (Meister der Schneiderei) teil.
„Das, was mich an Mode am meisten reizt, ist das Experimentieren mit verschiedenen Stoffen und Schnitten.” Ihre ersten beiden Kollektionen richteten sich zunächst hauptsächlich an Frauen. In Zukunft will sich die Designerin allerdings auf geschlechtsneutrale Mode spezialisieren. „Meine Kleidung sollte jeder tragen können, ganz unabhängig vom Geschlecht. Ich denke, das wird auch die Zukunft im Modegeschäft sein: weg von geschlechterspezifischen Rollen.”
Wettbewerbe wie die Futur Adlib geben vor allem Nachwuchsdesignern eine Plattform, um erste Erfahrungen in der Branche zu sammeln. „Auf der Future Adlib habe ich großartige Erfahrungen gemacht. Dort wird meine Arbeit ernst genommen. Die Atmosphäre ist so authentisch und erinnert an internationale Modeschauen: Models, Designer, Make-up-Artisten. Ich hatte das Gefühl, dass alle, die vor Ort waren, nur das Beste für meine Kollektion wollten.”
Für die Zukunft plant Caterina Pascual, sich mit ihrem eigenen Label einen Namen machen zu können. Falls das nicht funktionieren sollte, könnte sie sich auch vorstellen, als Modejournalistin zu arbeiten. „Schreiben ist meine zweite große Leidenschaft.” Um ihren beruflichen Horizont zu erweitern, plant die Pollençinerin, nun nach Madrid zu ziehen. „Dort gibt es einfach mehr Möglichkeiten.” Der Adlib-Mode will die 26-Jährige auch weiter treu bleiben: „Die Mode ist einfach so vielfältig. Ich möchte noch weitere Kollektionen entwerfen und verschiedene Stilrichtungen entdecken. Und natürlich hoffe ich auch, bei der Futur Adlib 2023 auf Ibiza wieder dabei zu sein.”