Angesichts von Inflation und dem absehbaren Ende der Tourismussaison geben immer mehr Menschen auf der Insel an, mit ihrem verdienten Geld keine Lebensmittel mehr kaufen zu können. Ein Sprecher des Roten Kreuzes sagte der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", dass bereits im ersten Halbjahr des laufenden Jahres mehr Personen Anträge auf Hilfen gestellt hätten als im gleichen Zeitraum des Vorcoronajahres 2019. Für das zweite Halbjahr rechnet man deshalb mit noch mehr Andrang.
Auch die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat ein größeres Aufkommen von Hilfesuchenden registriert. In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres hätten 54,96 Prozent mehr Menschen um Unterstützung bei Lebensmitteln gebeten als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019.
Die Organisation Cáritas Mallorca äußerte sich ähnlich: Sobald die Arbeitsverträge von Saisonkräften ausliefen, werde die Zahl der Bedürftigen deutlich steigen. Dabei gehe es nicht mehr nur um Lebensmittel, sondern auch um Mieten, Hilfen für Schüler und Strom.
Da die Wirtschaft auf Mallorca bekanntlich vor allem vom Tourismus abhängt, sind viele Menschen in der kühleren Jahreszeit arbeitslos oder verdienen zumindest weniger Geld. Um die Zeit bis zur nächsten Saison zu überbrücken, sind nicht wenige von ihnen auf Lebensmittelhilfen angewiesen. Ausgabestellen gibt es vor allem in Palma, aber auch jenseits der Hauptstadt.