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Prinz Leopold von Bayern über den Rennsport, sein Modelabel, adlige Traditionen und Mallorca

Der frühere deutsche Rennfahrer aus dem Hochadel in den Gärten von Alfabia auf Mallorca. | privat

| Port Adriano, Mallorca |

Mallorca Magazin:Wie oft war Eure Königliche Hoheit als Jurymitglied bei der Mallorca Classic Week?

Prinz Leopold von Bayern:Ich bin bereits von Anfang an, also seit 2016, dabei.

MM:Sie waren früher leidenschaftlicher Rennfahrer. In welchem Fahrzeug haben Sie die Rallye bestritten?

Prinz Leopold von Bayern:Das waren unterschiedliche Wagen, darunter ein BMW Z8, BMW 3er Cabrio und ein BMW 320 Rallye-Fahrzeug.

MM:Welches von den vielen spektakulären Autos in diesem Jahr ist Ihr Lieblingsfahrzeug?

Prinz Leopold von Bayern:Ich mag besonders historische Wagen wie den BMW 328, Baujahr 1939. Auch der BMW 507 gefällt mir – von den 252 ursprünglich gebauten Modellen gibt es nur noch 220 Stück. Auch der BMW 328 Mille-Miglia, Baujahr 1940, gehört dazu.

MM:Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere an der Mallorca Classic Week?

Prinz Leopold von Bayern:Die wunderschöne Insel, die Begeisterung der Zuschauer, die Aufführungen und die Kartrennen der Jugendlichen. Die Teilnehmer fahren bei einem angenehmen Klima durch wunderschöne alte Dörfer und Landschaften. Zu dem besonderen Wohlfühl-Flair tragen auch die spanischen Köstlichkeiten bei.

MM:Wird den Teilnehmern in diesem Jahr etwas anderes, neues geboten?

Prinz Leopold von Bayern:Ja, und zwar ein Golfturnier. Zudem bringt die Motorworld Group drei sensationelle Fahrzeuge. Es werden Teilnehmer aus ganz Europa kommen. BMW Classic geht mit zwei Fahrzeugen an den Start, dem BMW 507 und dem 328.

MM:Sie sind der einzige Vertreter des deutschen Hochadels im Automobilrennsport. Was fasziniert Sie an dieser Sportart?

Prinz Leopold von Bayern: Meine ersten Fahrversuche habe ich im Park von Schloss Umkirch bei Freiburg mit acht Jahren gemacht. Danach hat mich der Sport nicht mehr losgelassen. Für mich war es ganz klar, dass ich Autorennfahrer werde. Mit 22 Jahren startete ich dann meine Karriere. Besonders fasziniert mich, dass ich das Rennauto auch in Grenzbereichen beherrsche – und nicht umgekehrt, der Wagen mich.

MM:Wie kann man zu einem guten Rennfahrer werden und wie lernt man es am besten?

Prinz Leopold von Bayern:Zunächst muss man das entsprechende Talent haben. Am besten ist es, früh anzufangen und beispielsweise bei vielen Kartrennen die eigenen Grenzen auszuloten. Ich fahre jetzt über 60 Jahre Autorennen und habe immer noch Spaß. Wenn ich den nicht mehr hätte, würde ich aufhören. Rennsport ist nicht ganz ungefährlich.

MM: In Ihrer aktiven Sportkarriere haben Sie über 200 Pokale gesammelt – welcher hat für Sie persönlich die größte Bedeutung?

Prinz Leopold von Bayern: Mittlerweile sind es schon über 300 Pokale, dazu gehören 130 Siege. Jeder Pokal hat für mich eine besondere Geschichte und eine Bedeutung.

MM: Sie haben mit „Poldi” ein eigenes Modelabel. Stecken Sie viel Zeit und Energie da hinein?

Prinz Leopold von Bayern: Das Label gibt es nun schon über 20 Jahre. Ich bin sehr stolz darauf, und es steckt viel Zeit und Kreativität in dem Design und der Qualität. Ansonsten wären die Damen- und Herrenkollektionen auch nicht so erfolgreich. Ich habe in diesem Jahr auch einen Chronografen designt. Es handelte sich um eine limitierte Auflage von 100 Stück, die nach fünf Tagen ausverkauft war.

MM:Wie spricht man eigentlich einen Prinzen richtig formal an? Und was persönlich wünschen Sie sich da?

Prinz Leopold von Bayern: Richtig würde es „Königliche Hoheit” heißen. Mir ist aber „Prinz Leopold” am liebsten.

MM: Legt man im Haus der Wittelsbacher besonderen Wert auf die Etikette und auf Manieren?

Prinz Leopold von Bayern (M.) mit seiner Frau Prinzessin Ursula (l.) und Christiane Hummelt (r.).

Prinz Leopold von Bayern: Mir ist es wichtig, ein positives Bild für unser Haus in der Öffentlichkeit abzugeben. Natürlich gehört da die Etikette dazu – wie aufzustehen, wenn eine ältere Person den Raum betritt. Manieren lernt man früh, so galt es für mich auch beispielsweise, den Ring meines Großvaters zu küssen.

MM: War der Rahmen der Trauerfeier für Queen Elizabeth II. Ihrer Meinung nach angemessen?

Prinz Leopold von Bayern: Ich habe die Zeremonie im Fernsehen gesehen und war schwer beeindruckt. Das können die Engländer perfekt, wozu auch ein knappes Jahrhundert Inszenierung gehörte.

MM: Stehen Sie im Kontakt mit dem Adel in Spanien oder etwa mit dem auf Mallorca ?

Prinz Leopold von Bayern:Ich habe mit meiner Familie schon früher Spanien und Mallorca besucht und hatte stets eine besondere Beziehung zu Spanien gehabt, auch aus familiären Gründen.

MM: Wie ist Ihr Bezug zu Mallorca?

Prinz Leopold von Bayern: Ich war früher des Öfteren auf Mallorca. Es ist eine wunderschöne Insel, klimatisch sehr angenehm, mit freundlichen Menschen und köstlichem Essen.

MM: Haben Sie es jemals in Erwägung gezogen, statt am Starnberger See auf Mallorca zu leben?

Prinz Leopold von Bayern: Naa! Dahoam is Dahoam.

Die Fragen stellte

Dominik Sarota

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