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Netzwerkchef der Auslandsmedien: "Auf Mallorca gibt es faktisch eine deutsche Minderheit"

Björn Akstinat ist Leiter der IMH, dem Netzwerk der deutschen Auslandsmedien. | cze

| Palma, Mallorca |

Wohl kaum jemand kennt sich so gut mit den deutschen Auslandszeitungen aus wie Björn Akstinat. Als Leiter der Internationalen Medienhilfe (IMH) betreut der Berliner weltweit das Netzwerk der deutschsprachigen Presse im Ausland. Jetzt e stattete er dem Mallorca Magazin einen Besuch ab. Akstinat, der die IMH einst selbst gründete, klärte hierbei über die Ziele des Verbandes auf: Förderung der Kooperation zwischen Medien weltweit sowie der Presse- und Meinungsfreiheit, Förderung von grenz-
überschreitendem Journalismus, der Völkerverständigung, der Sprachenvielfalt sowie von Innovationen im Medienbereich und der Ausbildung junger Medienmacher.

"Unsere Mitgliedsmedien weltweit profitieren gegenseitig voneinander – wir stellen die Kontakte her und pflegen sie", erklärt Akstinat. Zu den Dienstleistungen der IMH zählten ferner Werbekampagnen, die Vermittlung von Praktika sowie Lobby-Arbeit in den Erscheinungsländern und in Deutschland gegenüber Organisationen und Regierungen. In vielen Fällen, erklärt Akstinat, seien die Auslandsmedien wichtige Informationsquellen, aber auch Sprachrohre für deutsche Minderheiten.

"Und eine solche gibt es ja faktisch auch auf Mallorca", findet Akstinat. Wenngleich der Kontakt zwischen den Deutschen auf der Insel und der alten Heimat aber immer noch sehr rege sei. "Es gibt ja sogar Mallorca-Pendler." Anderswo sei das ganz anders. "In den USA beispielsweise droht die deutsche Sprache verlorenzugehen." Auch in Ländern wie Ungarn, Tschechien oder Australien seien deutsche Medien deshalb langsam auf dem Rückzug. "Das Mallorca Magazin ist in diesem Hinblick wirklich gut aufgestellt und eine der großen deutschen Auslandszeitungen", attestiert Akstinat MM.

In einigen Ländern wie Polen beispielsweise seien deutsche Auslandsmedien sogar staatlich subventioniert – eine Vorgabe der EU, wenn es offizielle deutsche Minderheiten in dem jeweiligen Land gibt. Anders beispielsweise in Chile oder Namibia. "Hier sind die deutschen Medien privat und wissen deshalb die Vorzüge des IMH-Netzwerks zu schätzen." Gerade an Orten, an denen es – anders als auf Mallorca – keinen ständigen Zufluss von Urlaubern oder deutschen Auswanderern gibt, müsse die IMH oft helfen. Für Akstinat ist das eine Herzensangelegenheit.

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