Über 50 Jahre ist es schon her, als sich die Schweizer Inselresidenten im „Club Suizo-Balear” zusammenschlossen. Man kegelte gemeinsam, traf sich zum Weihnachtsessen, spielte mitunter Pétanque und verbrachte auch anderweitig schöne Stunden miteinander. Und man hatte immer einen Präsidenten, der alles bis ins kleinste Detail organisierte.
Auch Fridolin Wyss tat dies mit viel Hingabe, und das 13 lange Jahre, nachdem er davor schon die Kasse verwaltet hatte. Jetzt will er aus Altersgründen aufhören, was an sich kein Problem ist. „Doch ein Nachfolger ist intern beim besten Willen nicht auszumachen”, so der Noch-Vereinslenker gegenüber MM. „Und bereits im April steht die nächste Versammlung an, auf der ein neuer Präsident gewählt werden soll.”
60 bis 70 meist ältere Mitglieder hat der Club im Augenblick. Er ist nur noch auf Mallorca aktiv, aus organisatorischen Gründen nicht mehr auf den Nachbarinseln Ibiza und Menorca. „Wanderungen wie früher sind wegen der Altersstruktur momentan nicht mehr möglich”, so Fridolin Wyss, die Zahl der Anlässe für Veranstaltungen ging mit den Jahren dann auch zurück. Aber erbauliche Zusammenkünfte wie das Weihnachtsessen samt Lotterie sind auch für dieses Jahr angedacht. Oder das immer wieder gern besuchte Treffen zum Nationalfeiertag am 1. August. Vergangenes Jahr fand dies auf dem mit etlichen Mandelbäumen bestandenen Fincagelände von René Schwender im Weinort Binissalem statt – gemütlich mit Poulet-Flügeli, Würsten, Aprikosenkompott und Schweizermusik im Hintergrund.
Eine schnelle Erledigung der Präsidenten-Angelegenheit wünscht sich auch die eidgenössische Honorarkonsulin Mirtha Erhart-Zimmerli, die den Treffen des „Club Suizo-Balear” regelmäßig mit ermunternden Worten beiwohnt. „Es wäre schön, wenn der Club weiterhin existiert”, so die Diplomatin gegenüber MM. Im fernen Jahr 1973 war der Verein von sechs jungen Schweizern gegründet worden, die das Zusammengehörigkeitsgefühl ihrer inselverliebten Mitbürger stärken wollten. Eines der Ziele ist seit jeher, den Kontakt zu den Einheimischen am Leben zu halten und zu intensivieren.
Das Gemeinschaftsgefühl unter Insel-Eidgenossen ist halt sehr ausgeprägt. Sollte sich einer der schätzungsweise 2000 Schweizer Balearen-Residenten angesprochen fühlen, möge er oder sie sich an die E-Mail-Adresse praesidium@chcb.club wenden. Studiert muss man nicht haben, „doch beweglich muss man sein”, so Noch-Präsident Wyss.