Nur 37,5 Prozent der Schüler auf den Balearen, die im vergangenen Jahr die obligatorische Sekundarstufe (ESO) abgeschlossen haben, entschieden sich für Französisch oder Deutsch als Wahlfach. Damit liegt der Archipel im Vergleich zum spanischen Durchschnitt (40,6 %) deutlich zurück und belegt den sechsten Platz unter den autonomen Gemeinschaften mit den wenigsten Fremdsprachenschülern in der ESO.
Trotz eines leichten Anstiegs von 8,7 Prozentpunkten seit dem Schuljahr 2017-2018 zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab: Im Abitur liegt die Quote derjenigen, die eine zweite Fremdsprache wählen, mit nur 11 Prozent noch niedriger und markiert den zweitniedrigsten Wert im Land.
Die Gründe für diese Entwicklung sind komplex und vielschichtig. In autonomen Regionnen mit zwei Amtssprachen, wie den Balearen, Katalonien, der Region Valencia und dem Baskenland, tendieren Schüler tendenziell dazu, sich auf die Beherrschung der beiden offiziellen Sprachen zu konzentrieren, anstatt eine dritte hinzuzufügen.
Hinzu kommt ein genereller Rückgang des Interesses an Fremdsprachen in ganz Spanien. Der nationale Durchschnitt im Abitur sank in den letzten fünf Jahren von 25,1 Prozent auf 18 Prozent, während die Balearen diesen Trend sogar noch deutlicher ausprägen.
Die Folgen dieser Entwicklung sind nach Meinung von Experten bedenklich. In einer zunehmend globalisierten Welt sind Fremdsprachenkenntnisse von entscheidender Bedeutung für die berufliche und persönliche Entwicklung. Der Mangel an qualifizierten Sprachkenntnissen könnte die Zukunftschancen der jungen Generation auf den Balearen erheblich schmälern.