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Tschüss Deutschland, hola Mallorca: So verwirklichte diese Heilpraktikerin ihren Traum vom Süden

Die Physiotherapeutin und Heilpraktikerin Anne-Karin Schmidt aus Deutschland hat sich ihren ruhigen Traum in Selva verwirklicht. Mit MM sprach sie über die Natur, Massage und Geduld

Bei Selva fand die Deutsche ihren Kraftort. | Patricia Lozano

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Anne-Karin Schmidtaus Ostfriesland ist naturverbunden: Auf ihrer ehemaligen Finca in Costitx im Herzen von Mallorca hatte die Physiotherapeutin und Heilpraktikerin einen Esel, in ihrem jetzigen Heim beglückt sie das Glockengeläut der Schafe des Nachbarn sowie dessen Hahn, der am Zaun steht und kräht. Tiere nennt Schmidt „Engel”. Die freundliche Frau war Besitzerin eines Hundes und kümmert sich aktuell in Selva um drei Katzen. „Ich bin gerne am Meer”, sagt die Deutsche darüber hinaus, die 2019 auf Langeoog arbeitete.

Vor zweieinhalb Jahren entschied sich Anne-Karin Schmidt dann für den Umzug nach Mallorca: Die Wahl fiel auf eine Finca in Costitx. „Ich wollte ruhiger leben und draußen arbeiten”, sagt Schmidt. „Tage, an denen ich draußen gewesen bin, sind richtig gute!”, fügt sie hinzu. Neben Mallorcas Buchten, von denen Alcúdia ihre liebste ist, begeistert sich die Masseurin für die Berge der Insel, an denen sie hier plötzlich Gefallen finde, so Schmidt: „Schon eine Stunde wandern zu gehen, lohnt sich.”

Zu guter Letzt ist die Frau, die 17 Jahre lang in Berlin lebte, vom mallorquinischen Sternenhimmel entzückt: „Dieser bedeutet für mich Verbundenheit. Ich fühle mich von ihm gehalten und getragen.” Wenn sie abends nach oben schaue und den Großen Wagen erkenne, „ist alles gut”, so die Hobby-Pianistin.

Von Anne-Karin Schmidt ist im Colíbri-Verlag ein Buch erschienen: „Heilsame Berührungen”. Darin führt die Expertin Anfänger sowie Fortgeschrittene in die achtsame Massage ein. „Das Buch ist eine Anleitung zum Selbstmachen. Damit möchte ich Lebensqualität geben!”, beschreibt die Autorin ihre Motivation. Es gehe immer ums Anfassen, fügt Schmidt hinzu. „Die Leute sind bedürftig”, sagt sie in Bezug auf Körperkontakt. Dass Berührungen heilsam sein können, möchte die Ostfriesin mit ihrem Buch allen vermitteln, die Freude oder Interesse an Massage und Körperarbeit haben. Ihr Vater habe ihr selbst sehr bei der Ausbildung geholfen, sagt Schmidt.

Zur Physiotherapie fand Anne-Karin Schmidt über eine Freundin, die bereits einen Ausbildungsplatz an einer Berufsschule hatte. Schmidt schloss sich ihr an. Schnell kam die Begeisterung für das „Wunderwerk Körper”, wie sie sagt. 2007 machte sich die Deutsche selbstständig und massierte in Deutschland damals Mitarbeiter der Galeria Kaufhof. „Wenn ich von Massage spreche und von guter Körperhaltung, dann spreche ich aus Erfahrung”, so die Residentin. Wenn man sechs, sieben, acht Stunden massieren möchte, müsse man gut mit sich selbst umgehen, ist Schmidt überzeugt.

„Lebensqualität bedeutet für mich, Zeit zu haben und die Freiheit, zu entscheiden, wann und mit wem ich Dinge tun möchte”, sagt Anne-Karin Schmidt. Ruhe und Zeit sind zwei Begriffe, die häufiger fallen im Gespräch mit der freundlichen Ostfriesin. Allen, die geduldiger und gelassener werden wollen, rät sie: „Kommt nach Spanien, hier lernt man das.”

Schmidt selbst ging als 16-Jährige nach Chile. An Spanien liebt die Deutsche die menschliche Nähe und, dass hier so viel per Du gesprochen wird. „Weil es im chilenischen Spanisch im Plural nur die Sie-Form gibt, habe ich am Anfang meine spanischen Nachbarn einzeln geduzt und, sobald sie zu zweit waren, gesiezt.”

Auf Mallorca gefällt Anne-Karin Schmidt auch die Marktkultur. Im Hinblick auf Ernährung sagt sie: „Gesundheit ist die Summe von ganz vielen kleinen Dingen für sich selbst.” Dazu gehört auch, sich für die richtigen Dinge Zeit zu nehmen. Schmidt hat das Vertrauen, dass die Dinge für sie zum richtigen Zeitpunkt geschehen. „Was für mich ist, das kommt schon”, ist die Residentin überzeugt.

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