Der grüne Rasen auf der Golfanlage Son Gual auf Mallorca, auf der Strecke zwischen Palma und Algaida gelegen, ist das Wohnzimmer von Olaf Möhle. Der 55-jährige Golfprofi aus Nörten-Hardenberg in Südniedersachsen ist der Coach und Trainer von so manchem Prominenten, der leidenschaftlich dem großen Spiel um den kleinen, weißen Ball frönt.
„Immer wieder erlebe ich, dass im Laufe der Zeit etliche meiner berühmten Schüler, denen ich helfe, ihr Handicap zu verbessern, zu engen Freunden werden”, so Möhle. Die Insel sei in der Tat ein Ort, den viele Stars, Sternchen, VIPs aus der Sport- und TV-Welt aufsuchen würden, um an ihrer Schlagtechnik zu feilen. „Es gibt rund zwei Dutzend Golfplätze auf Mallorca, und aufgrund der exzellenten Flugverbindungen und den vielen Sonnentagen ist es eine einmalige Location.
In Europa ist Mallorca neben Belek in der Türkei die Top-Golf-Destination”, erklärt der Experte. Besonders mit dem früheren Profi-Boxer und Weltmeister Sven Ottke sei der Kontakt durch den Golfsport sehr intensiviert worden. „Sven Ottke, seine Freundin und die Tochter kenne ich bereits seit über 25 Jahren, als ich noch in Fuerteventura wohnte. Auf dem Golfplatz versuche ich stets, so manche Promis miteinander zu vernetzen. Daher brachte ich Ottke, die Dschungelcamp-Moderatorin Sonja Zietlow und den bekannten Hundetrainer Martin Rütter auf dem Grün zusammen”, erinnert sich Möhle zurück.
Auch über Begegnungen mit so mancher Sportgröße wie dem früheren Wimbledon-Gewinner Boris Becker, dem Europameister von 1996, Oliver Kahn, dem Fußballtorhüter Sepp Maier, und der mittlerweile verstorbenen Fußball-Legende Franz Beckenbauer weiß der Golf-Lehrer so einige Anekdoten zu erzählen. „Über den Charityclub The Eagles, in dem bekannte Persönlichkeiten weltweit für einen guten Zweck den Golfschläger schwingen, habe ich Franz Beckenbauer bei Camps in der Türkei und in Portugal kennengelernt.”
Der „Kaiser” habe Olaf Möhle dann wiederum mit vielen weiteren Prominenten in Verbindung gebracht. „Ich habe Beckenbauer in einer simplen Golfsprache einmal völlig unprätentiös einen Tipp gegeben und sagte ‚Du musst deinen Arsch drehen´. Dieser Satz ist bei dem ‚Kaiser’ hängengeblieben, sodass er ihn im Gespräch mit vielen Berühmtheiten wiederholte, die daraufhin alle zu mir kamen.” Letztendlich wollen die VIPs beim Sport auch nur wie gewöhnliche Menschen behandelt werden, beobachtet Möhle.
Mit Sonja Zietlow übrigens, die in der Inselmitte versteckt eine Immobilie besitzt, ist der Deutsche demnächst zum Golfen verabredet: „Sonja ist derzeit in Australien für die Dreharbeiten zum RTL-Dschungelcamp, doch sind wir bereits an den Tagen nach ihrer Rückkehr zum Spielen verabredet. Sie ist unglaublich ehrgeizig und verbringt jede freie Minute auf dem Grün.” Auch der aus dem Reality-TV bekannten, deutschen Millionärsfamilie Geiss durfte Möhle sein Golf-Knowhow vermitteln.
„Das Glamour-Paar kam mit einer schwarzen Limousine zum Golfplatz gefahren und hatte eine Schnupperstunde bei mir gebucht. Robert Geiss hatte seiner Gattin Carmen nichts von der Golfstunde erzählt. Sie dachte, es würde statt zum grünen Rasen zu einem Beachclub gehen, war daher nicht vorbereitet und kam völlig unpassend mit High Heels hier an.”
Übrigens unterrichtet der Golftrainer nicht nur Promis, sondern auch ganz gewöhnliche Sportliebhaber, wobei eine Stunde bei ihm mit 90 Euro zu Buche schlägt. „In Deutschland hat Golf noch diesen elitären Touch. Doch auch dort und vor allem erst auf Mallorca ist Golfen bezahlbar. In den USA hingegen ist es im Gegensatz zu Europa eine Art Volkssport.”
Darüber hinaus möchte Möhle die für ihn faszinierende Sportart, die wie er erklärt, aufgrund der komplexen Golfschwünge die zweitschwerste der Welt sei, einer jungen Generation schmackhaft machen. „Noch haftet dem Golfen etwas Konservatives an, was schon bei der Kleidung beginnt. Das muss sich unbedingt ändern, wofür ich mich persönlich mit meinem Sponsor Golf Rowdies einsetze.”
Nach Mallorca und zum Golf ist der Single-Man übrigens über etliche Umwege gekommen. „1998 bin ich nach Fuerteventura ausgewandert, wo ich im Robinson Club arbeitete. Nach fünf Jahren ist mir die Insel zu klein geworden und ich siedelte nach Mallorca über. In dem Club in Cala Serena kam ich zum ersten Mal mit dem Golfsport in Kontakt, der mich seitdem nicht mehr losgelassen hat.”