Es sollte ein Sommerurlaub im Juli auf Ibiza, der Nachbarinsel von Mallorca, werden. Zehn Schweizer Freunde sind stattdessen Betrügern auf den Leim gegangen und verloren dabei knapp 8000 Euro. Die Urlauber hatten die Villa über das Portal Booking.com gebucht – allerdings gab es dieses Ferienhaus gar nicht. Ihr Geld haben sie bisher nicht wiedergesehen.
Ihre Geschichte hat die Schweizer Urlaubsgruppe dem Nachrichtenportal "20 Minuten" erzählt. Die zehn Freunde, allesamt zwischen 19 und 24 Jahren, wollten gemeinsam im Sommer ein paar Tage auf der Baleareninsel verbringen: "Der Plan war es, im Sommer alle zusammen nach Ibiza zu reisen", sagte eine der Betroffenen. Auf Booking.com stießen sie auf eine geeignete Villa, buchten und bezahlten diese.
Statt Vorfreude auf den Sommerurlaub ging für die Schweizer Gruppe dann der Albtraum los: "Wir wurden von der Bank wegen eines möglichen Betrugsfalls kontaktiert", erinnert sich eines der Opfer. "Uns wurde gesagt, bei der Buchung habe es sich wahrscheinlich um einen Scam gehandelt. Das Geld sei weg." 7500 Franken hatten die Freunde insgesamt bezahlt, umgerechnet rund 7520 Euro. "Wir hatten vollstes Vertrauen in Booking. Uns war klar, dass es Scams gibt, dachten aber nicht, dass es uns treffen würde."
Eine Villa, die es nicht gibt
Doch als die Urlauber dann selber auf Google Maps recherchierten, bemerkten sie, dass das Ferienhaus auf Ibiza gar nicht existierte. Zwar stornierte Booking.com die Buchung kostenfrei – ihr Geld bekamen die betrogenen Schweizer aber bisher nicht zurück. "Trotz mehrfacher schriftlicher und telefonischer Kontaktaufnahme durch mehrere von uns erhielten wir nur ausweichende Antworten oder wurden weiterverwiesen", heißt es in dem Artikel des Schweizer Mediums "20 Minuten".
Einmal habe Booking zwar versichert, das Geld für die Villa auf Ibiza werde den Schweizern zurückerstattet. "Das war vor zwei Wochen – die 7000 Franken haben wir bisher nicht erhalten", schildern die Betrugsopfer. Auch an die Schweizer Polizei hätten sie sich gewandt, diese hätte ihnen aber ebenfalls nur raten können, weiterhin die Kommunikation mit dem Buchungsportal Booking zu suchen. Die Freunde sind überzeugt: "Offensichtlich sind die Sicherheitsmechanismen des Plattformbetreibers unzureichend, und im Schadensfall fehlt es an Verantwortung."
Das sagt Booking.com
In dem Bericht von "20 Minuten" nimmt auch Booking.com Stellung zu dem Fall. Die Fake-Anzeige sei entfernt worden, auch habe das Portal "eine vollständige Rückerstattung" veranlasst. Allerdings hätte die interne Überprüfung ergeben, dass die Schweizer Freundesgruppe von den Betrügern um eine Zahlung außerhalb der Plattform gebeten wurden. In solchen Fällen rät der Anbieter: "Wenn eine Unterkunft eine Anfrage zur Bestätigung einer Reservierung oder zur Zahlung außerhalb der Booking.com-Plattform zu stellen scheint, empfehlen wir unseren Kunden dringend, keine persönlichen oder finanziellen Daten zu teilen."
Auch auf Mallorca kommt es immer wieder zu derartigen Betrugsfällen, bei denen auch schon deutsche Urlauber mit nicht existenten Ferienimmobilien um mehrere tausend Euro betrogen worden sind. Es gibt sogar Prominente, die Betrügern auf den Leim gegangen sind, beispielsweise die Moderatorin und Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes.