Das Leben auf Mallorca wird immer unerschwinglicher. Gestiegene Lebenshaltungskosten, wie etwa für Mieten, Lebensmittel und andere Bedürfnisse des Alltags, machen vielen Menschen das Leben schwer. Entsprechend verzeichnen viele Tafeln immer längere Schlagen an den kostenlosen Lebensmittelausgaben der Inseln. Unter ihnen sind mittlerweile auch viele Rentner und arbeitende Menschen, die es mit ihren geringen Gehältern kaum bis zum Monatsende schaffen.
Das berichtet die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora in einem ausführlichen Bericht und sprach dafür mit mehreren Essensausgaben auf Mallorca. "In letzter Zeit kümmern wir uns nicht nur um Menschen, die ihre Grundbedürfnisse nicht decken können, weil sie obdachlos sind, sondern auch, weil eine Miete heutzutage zwischen 1200 und 1500 Euro beträg"“, sagt Natalia Gamarro, Koordinatorin der Suppenküche des Vereins Tardor. Während früher vor allem viele wohnungslose Menschen in den Schlangen standen, hat sich das Profil der Hilfsbedürftigen verändert.
"In den letzten Jahren sind wir auf ein neues Profil gestoßen, nämlich das der erwerbstätigen Armen, die trotz Arbeit nicht über die Runden kommen, weil sie mit ihrem Gehalt die Miete bezahlen und sich nicht ausgewogen ernähren können", erklärt Teresa Riera, Koordinatorin des Obdachlosen- und Wohnprojekts der Caritas Mallorca. Auch von anderen Stellen gibt es ähnliche Erfahrungen: "Anfangs kümmerten wir uns um sozial Ausgegrenzte, Drogenabhängige, Alkoholiker und ehemalige Sträflinge, aber jetzt kommen auch Menschen, die eine kleine Rente haben, die aber nicht ausreicht, um über die Runden zu kommen. Viele von ihnen leben nicht auf der Straße, zumindest scheinen sie das nicht zu tun", erklärt Rosario Fuster, Freiwilliger und Vorstandsmitglied der Suppenküche Zaqueo.
Die Zahl der Menschen, die sich auf Mallorca in einer prekären finanziellen Situation befinden, nimmt zu, was zum Teil auf die Schwierigkeiten beim Zugang zu Wohnraum in dem Gebiet zurückzuführen ist, aber die Zahl der Obdachlosen ist immer noch sehr hoch. "Ich würde wagen zu sagen, dass 70 Prozent der Menschen, die hierherkommen, obdachlos sind. Es gibt auch Menschen über 50 mit einer sehr niedrigen Rente, die ihr Geld für ein Zimmer zum Schlafen ausgeben", sagt Gamarro von der Organisation Tardor. Alleine dort werden täglich rund 300 Personen mit Essen versorgt.