US-Popstar Katy Perry steht im Mittelpunkt einer juristischen Auseinandersetzung um einen Videodreh auf einem Nachbareiland von Mallorca. Nach Medienberichten hat die Regierung der Balearen eine Geldstrafe von 6001 Euro gegen die Produktionsfirma hinter dem Musikvideo "Lifetimes" verhängt. Der Vorwurf lautet, dass Ende Juli 2024 ohne Genehmigung in den geschützten Dünen des Naturparks Ses Salines auf s’Espalmador, einer kleinen Insel nördlich von Formentera, gedreht wurde. Das ist ein Bereich, der als Sperrzone ausgewiesen ist und in dem jeglicher Zutritt untersagt ist.
Die Generaldirektion für Umwelt und Forstwirtschaft stufte den Vorfall als "schwerwiegende Ordnungswidrigkeit" ein. Laut den spanischen Medien stellten die Behörden zwar keine dauerhaften Umweltschäden fest, betonten aber, dass das Betreten dieses sensiblen Lebensraums streng reglementiert sei.
Der Naturpark steht seit 1980 unter Schutz
Besonders umstritten ist der Ablauf rund um die erforderlichen Genehmigungen. Perrys Plattenlabel Capitol Records erklärte im Sommer 2024, eine örtliche Produktionsfirma habe bestätigt, alle notwendigen Freigaben eingeholt zu haben. Später stellte sich heraus, dass die Genehmigung noch in Bearbeitung war. Von behördlicher Seite soll es lediglich eine mündliche Zusage zur Fortführung der Dreharbeiten gegeben haben – eine Darstellung, die die balearische Regierung entschieden zurückweist.
Der Naturpark Ses Salines, der seit 1980 unter Schutz steht und sich zwischen den zwei Pityusen-Inseln Ibiza und Formentera erstreckt, gilt als eines der am besten erhaltenen Dünensysteme der Balearen und als Rückzugsort für seltene Flora und Fauna. Der Vorfall hat auf Mallorca, Ibiza und Formentera eine neue Debatte darüber angestoßen, wie die Attraktivität der Inseln als Drehorte mit der Verpflichtung zum Schutz ökologisch sensibler Gebiete vereinbar ist.