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Vermisstenfälle

Sie ging zum Strand und kehrte nie zurück – Vermissten-Krimi um Yoga-Freundin

Seit fast zwei Monaten fehlt von Matilde Muñoz jede Spur. Die 72-Jährige, auf Mallorca lebende Frau, verschwand Anfang Juli auf der asiatischen Insel Lombok

| | | Palma, Mallorca |

Vermissten-Krimi um Mallorca-Residentin: Seit fast zwei Monaten fehlt von María Matilde Muñoz jede Spur. Die 72-Jährige aus Mallorca verschwand Anfang Juli auf der indonesischen Insel Lombok, wo sie wie so oft längere Zeit verbringen wollte. Freunde und Familie sind überzeugt: Ihr Verschwinden ist nicht freiwillig!

Matilde, wie sie Freunde nennen, ist eine erfahrene Reisende. Nach ihrer Zeit als Flugbegleiterin hatte sie sich einen Lebensstil geschaffen, der sie oft monatelang durch Asien führte. In Lombok, einer ruhigen Nachbarinsel Balis, kannte sie sich aus, sie war schon mehrfach dort. Mitte Juni checkte sie erneut im Hotel Bumi Aditya ein. Am 2. Juli sahen Angestellte sie dort zum letzten Mal. Sie hatte ihre Unterkunft bis zum 20. Juli verlängert und sagte, sie gehe "an den Strand". Danach kehrte sie nicht zurück.

Einige Tage später erhielten Hotelmitarbeiter und eine Freundin eine WhatsApp-Nachricht: Matilde sei in Laos. Doch der Text wirkte auf ihre Freunde seltsam – voller Fehler und Symbole, "so wie Matilde eigentlich niemals schrieb". Auch die indonesische Einwanderungsbehörde bestätigt: Sie hat das Land nie verlassen. Ihr Visum war noch bis November gültig.

Engste Freunde in Spanien schlugen Alarm

Alarm schlugen schließlich ihre engsten Freundinnen in Spanien. Am 28. Juli meldeten sie die Vermisstenanzeige, nachdem ihre Nachrichten seit Wochen unbeantwortet geblieben waren. Kurz darauf erstattete auch ein indonesischer Visa-Agent Anzeige. Seitdem sucht die Polizei – zunächst nur lokal, mittlerweile auch an Häfen und am Flughafen. Bisher ohne Ergebnis.

Währenddessen häufen sich die Merkwürdigkeiten: Das Motorrad, mit dem sich Matilde bewegte, wurde zurückgegeben, als sei klar gewesen, dass sie nicht wiederkommen würde. Ihr Zimmer musste aufgebrochen werden, weil das Vorhängeschloss verschlossen war. Darin fehlten persönliche Gegenstände, andere lagen unordentlich herum. Und schließlich tauchten Teile ihrer Kleidung, Bücher und ihre Reisetasche im Müll des Hotels auf. Ihr Pass, das Telefon und frisch ausgestellte Kreditkarten fehlen bis heute.

Elena Herranz und Luis Vilariño, Angehörige der auf Mallorca lebenden Frau, die in Lombok verschwunden ist, bitten um Hilfe, damit die Ermittlungen weitergehen.

Für ihre Angehörigen in Spanien ist die Lage klar. "Das war kein freiwilliges Verschwinden, Matilde ist Opfer eines Verbrechens geworden", sagt Elena Herranz, die Frau ihres Neffen. Die Familie wirft den indonesischen Behörden Untätigkeit vor. Hinweise aus Überwachungskameras seien nicht gesichert worden, Informationen kämen nur spärlich.

Matilde war eigentlich "voller Pläne und Lebensfreude"

Matilde selbst wirkte kurz vor ihrem Verschwinden voller Pläne und Lebensfreude. Noch am 29. Juni schrieb sie ihrem Bruder zum Geburtstag, wenige Tage später wollte sie Freunde aus Argentinien in Lombok empfangen. Sie war nicht nur abenteuerlustig, sondern auch zutiefst vernetzt – kaum ein Tag verging, an dem sie nicht Kontakt zu ihrem engen Freundeskreis hielt.

Heute, Wochen später, herrscht bei Familie und Freunden aber nur noch Sorge und Verzweiflung. "Jeden Tag schwindet die Hoffnung, sie lebend zu finden", sagt Herranz. Was genau am 2. Juli in Senggigi geschah, ist weiterhin unklar. Fest steht nur: Matilde Muñoz ist spurlos verschwunden – und ihr Schicksal bleibt ein Rätsel.

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