In seinem neuen Buch Inside gewährt Boris Becker Einblicke in sein Leben – darunter auch in die Jahre, die er auf Mallorca verbrachte. 1997 erwarb der ehemalige Tennisprofi die Finca Son Coll bei Artà. Das großzügige Anwesen verfügte über 13 Schlafzimmer, einen Meditationsraum und einen weitläufigen Pool.
Gedacht war die Immobilie als Rückzugsort. Später entwickelte sich die Finca jedoch zum juristischen Problemfall. Aufgrund baurechtlicher Fragen und finanzieller Schwierigkeiten ging sie 2019 an die englische Privatbank Arbuthnot Latham über. Zwischenzeitlich stand das Haus leer, wurde besetzt und verfiel. Für viele Fans blieb es dennoch ein symbolischer Ort.
Boris Becker mit Lilian bei der Verleihung des Legenden-Preises bei den Sport BILD Awards. (Credits: Instagram @borisbeckerofficial)
Inzwischen hat ein Unternehmer aus Süddeutschland die Immobilie übernommen. Er möchte nicht namentlich genannt werden und dem Anwesen wieder mehr Ruhe verschaffen. Das Kapitel Mallorca ist nur eines von vielen, die Becker in Inside beleuchtet. Am 11. September stellte er das Buch bei einer Premiere in Berlin vor.
Vom Centre Court ins Gefängnis
Becker schreibt über seine sportlichen Triumphe ebenso wie über persönliche Tiefpunkte. Dazu gehört auch seine Inhaftierung in England wegen Insolvenzverschleppung. Offen schildert er die erste Nacht hinter Gittern, die ihn nachhaltig geprägt habe. Als Häftling A2923EV habe er gelernt, mit einem völlig anderen Alltag umzugehen: Zelle statt Hotel, Rückzug statt Rampenlicht.
Während dieser Zeit sei seine heutige Partnerin Lilian de Carvalho Monteiro zu seiner wichtigsten Stütze geworden. Nach mehr als sieben Monaten wurde Becker nach Deutschland abgeschoben – mit weniger Vermögen, aber, wie er selbst betont, mit neuen Einsichten.
Star des Abends: Boris Becker mit Lilian de Carvalho Monteiro beim ATP-Turnier Santa Ponsa 2024. (Credits: Uwe Erensmann @uepress)
Becker weiterhin auf der Insel präsent
Auch nach dem Verlust seiner Finca ist der 57-Jährige regelmäßig auf Mallorca anzutreffen. Zuletzt besuchte er unter anderem eine Vernissage seines Sohnes Noah in der Gerhardt-Braun-Gallery in Palma sowie das ATP-Turnier der Mallorca Championships in Santa Ponça. Dort erklärte er gegenüber dem Mallorca Magazin: "Mein Verhältnis zur Insel ist sehr gut, ich war hier lange auch wohnhaft und habe nach wie vor viele Freunde hier. Momentan bin ich leider zu selten da, das würde ich in Zukunft aber gerne ändern."