Es waren die Kindheits-Erlebnisse mit klimpernden Ringen und sonstigen Accessoires auf dem Schoß von Prinzessin Birgitta, die Carolina zu Ortenburg in die Spur brachten. Schon damals begann in der deutschen Enkelin der am 4. Dezember 2024 87-jährig auf Mallorca gestorbenen Schwester von Schwedens Langzeit-König Carl XVI. Gustaf das Interesse an Schmuck aufzukeimen.Jetzt, mit 28 Jahren, ist das Entwerfen solcher Stücke der Lebensinhalt der seit geraumer Zeit völlig unauffällig in Berlin lebenden Jung-Gräfin. „Wir tickten ähnlich und hatten die gleiche Interessensebene”, so Carolina gegenüber MM über ihre Großmutter. Es verwundert daher nicht, dass sich schwedische und deutsche Adelsfamilien nach dem Tod der Prinzessin zunehmend mit der Idee anfreundeten, Erbstücke der Skandinavierin zu versteigern. Wobei es sich nicht nur um Geschirr oder Kleider handeln sollte, sondern auch um Juwelen, die Carolina zu Ortenburg mit viel Hingabe zu Eigenkreationen vervollkommnen wollte. „Das ist eine Idee, die wir alle zusammen hatten”, so die Gräfin.
Am Donnerstag der vergangenen Woche war es dann soweit. Im Yachthafen Port Adriano präsentierte die adelige Jung-Designerin zusammen mit ihrer Mutter, Prinzessin Desirée von Bohlen und Halbach, geborene Hohenzollern, die edlen Stücke „unkonventionell-klassischer Art”, wie sie selbst ausführte. Mit einem spürbaren Sinn für eine besonders feinfühlige ästhetische Drapierung waren die Erbobjekte zuvor in einem gläsernen Vestibül der Harbour-Grill-Bar ausgestellt worden. Blaublütige und nicht blaublütige Gäste des Happenings nahmen bei Häppchen und spanischen Castillo-Monjardín-Weinen alles in Augenschein, bevor ein Auktionator, der auch als Pianist fungierte, das Ganze munter zu versteigern begann. Mit schmissigen verbalen Einlagen gelang es ihm, die Objekte gegen Höchstgebote unter die Leute zu bringen.
Prinzessin Birgitta fand Freude beim Golfen
„Wir haben 16 Stücke versteigert”, so Carolina zu Ortenburg gegenüber MM , „der Rest bleibt auf Mallorca”. Wobei die Insel die Junggräfin aus autobiografischen Gründen nach eigener Aussage emotional nicht so sehr berührt wie früher Birgitta von Schweden, die hier ihren Lebensmittelpunkt hatte und vorwiegend beim Golfspielen Freude fand. „Wir haben die Oma hier oftmals besucht, aber haben hier kein Haus.”
Bei der Versteigerung auf Mallorca wurde im Übrigen spürbar, dass sich Carolina zu Ortenburg nach einer Zeit familiärer Auseinandersetzungen wieder bestens mit ihrer Mutter versteht. Was bereits davor ihren Anfang genommen hatte: „Bei der Beerdigung von Birgitta in Stockholm hatte es ein wunderschönes Zusammentreffen der Familien gegeben”, so die Gräfin. „In der Trauer zeigte sich Schönheit.”