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"Das ist mir noch nie passiert": Mallorca-Passagierin empört sich über Sicherheitskontrolle an deutschem Flughafen

Weil sie den Plastikbeutel für Flüssigkeiten selber bezahlen musste, spricht die junge Frau von "illegaler Praxis". Die ganze Geschichte lesen Sie mit MM

Alexia Hartmann Fernández ist eine auf Ibiza geborene Deutsche und diesen Flug von Bremen nach Palma de Mallorca wird sie wohl nicht so schnell vergessen | Foto: Screenshot Instagram @alexiahartmann

| | Palma, Mallorca |

Wer von einem deutschen Flughafen abfliegen will und die Sicherheitskontrolle passiert, muss seine Flüssigkeiten zuvor in einem durchsichtigen Beutel verstauen – das ist seit fast 20 Jahren geltendes EU-Recht. Doch jetzt hat sich eine Mallorca-Passagierin über den Flughafen Bremen empört und wirft dem Airport sogar "illegale Praxis" vor: Denn weil die junge Frau den erforderlichen Plastikbeutel selber kaufen musste, machte sie von dem Vorfall ein Video und lud es bei Instagram hoch. Viele User sehen sie im Recht und klickten den Beitrag schon millionenfach.

Alexia Hartmann Fernández ist eine auf Ibiza geborene Deutsche und war auf dem Weg von Bremen nach Palma de Mallorca. "Ihr werdet nicht glauben, was mir gerade passiert ist. Ehrlich gesagt bezweifle ich sogar, dass das legal ist", sagt sie gleich zu Beginn des Videos. Ihren Angaben zufolge sei sie an der Sicherheitskontrolle des norddeutschen Flughafens aufgefordert worden, ihre Flüssigkeiten aus dem Handgepäck herauszunehmen. "Ich reise schon seit längerer Zeit nicht mehr mit den durchsichtigen Beuteln, weil ich kaum Flüssigkeiten dabei habe. Ich hatte nur eine sehr kleine Cremetube dabei", erzählt sie.

Bis zu diesem Zeitpunkt habe die Deutsch-Spanierin an anderen Flughäfen in Europa nie Probleme gehabt, sagt sie: "Noch nie, wirklich nie – bis heute." Die Sicherheitsmitarbeiterin in Bremen habe ihr noch erklärt, dass sich die Creme in einem transparenten Beutel befinden müsse, einen solchen hatte die Passagerin nicht dabei. Daraufhin sei ihr von der Mitarbeiterin gesagt worden, sie müsse den Sicherheitsbereich verlassen und eine Tüte kaufen.

"Wie bitte, man verkauft dort Tüten? Werden die nicht gestellt?", hakte Alexia Hartmann Fernández bei der Mitarbeiterin nach. Die Antwort war eindeutig: Nein, sie könne den Beutel nur dort kaufen, nur gegen Barzahlung – und wenn sie den Kontrollbereich verlasse, müsse sie sich anschließend wieder komplett neu anstellen. Bei dem Kauf habe sie zudem keine Quittung erhalten, bemängelt die junge Frau.

Auf MM-Anfrage weist der Pressesprecher des Bremen Airports auf "seit fast 20 Jahren geltenden EU-Recht" hin. Die Vorgehensweise an den Sicherheitskontrollen deutscher Flughäfen sei gemeinhin bekannt. 2006 waren auf den Flughäfen der Europäischen Union besondere Vorschriften für die Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck eingeführt worden, liest sich auf dem Internetauftritt der Bundespolizei. Seitdem müssen Flüssigkeiten bis zu 100 Milliliter in einem durchsichtigen, wiederverschließbaren 1-Liter-Kunststoffbeutel verpackt sein.

Allerdings werden diese für die Sicherheitskontrolle nötigen Beutel an spanischen Flughäfen beispielsweise kostenlos angeboten. Reisende können sich an aufgestellten Spendern – unter anderem in Barcelona, Palma de Mallorca oder Ibiza – selbst bedienen. In Palma de Mallorca sind mittlerweile an Sicherheitskontrolle derart moderne Scanner im Einsatz, dass die Plastiktüten nicht mehr herausgenommen und gesondert aufs Band gelegt werden müssen.

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