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Mit Hund und Katze in den Mallorca-Urlaub: So bereiten Sie eine Flug- und Fährreise mit Vierbeinern vor

Viele Menschen wollen auf ihr Haustier auch im Urlaub nicht verzichten. Worauf Sie achten müssen, damit alles glattgeht, lesen Sie hier

Eine Flug- und Fährreise nach Mallorca samt Vierbeinern sollte gut vorbereitet seit | Foto: Sven Hoppe/dpa

| | Mallorca |

Mit Hund oder Katze in den Urlaub fliegen – das kommt auf auf Flügen nach Mallorca häufig vor. Manche Fluggesellschaften berichten sogar von einem Anstieg der Vierbeiner-Passagierzahlen. Viele Menschen halten für die Öffentlichkeit fest, wie sie mit ihren Vierbeinern im Flugzeug unterwegs sind. Unter Videos auf Tiktok und Instagram sammeln sich Kommentare, die von Begeisterung bis zu Verärgerung reichen. „Ich würde sogar mehr bezahlen, um neben deinem Hund zu sitzen“, schreibt jemand. Andere fragen: „Und was ist mit Menschen mit Allergien?“ Was online polarisiert, beschäftigt nicht nur Mallorca- Airlines, sondern auch den Tierschutz.

Die Nachfrage ist da

Die Fluggesellschaft Lufthansa spricht von einem „deutlichen Anstieg“ und beobachtet nach eigenen Angaben, dass sich immer mehr Reisende für Flüge mit ihren Haustieren entscheiden. Konkrete Zahlen veröffentlicht das Unternehmen nicht. Bei der Lufthansa dürfen demnach ausschließlich kleinere Katzen und Hunde, die zusammen mit der Transportbox nicht mehr als acht Kilogramm wiegen, in die Kabine mitgenommen werden. Schwerere Tiere „können unter bestimmten Voraussetzungen als Übergepäck im klimatisierten Frachtraum der Maschine transportiert werden“, heißt es auf der Internetseite der Airline.

Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss zählte im vergangenen Jahr mehr als 20.000 Passagiere, die mit einem Tier in der Kabine geflogen sind – und nochmals 2100 Tiere, die im Frachtraum reisten. 2023 waren es demnach rund 19.000 und 2022 etwa 16.000. „Man kann also im Grundsatz von einer leichten Zunahme sprechen“, teilte das Unternehmen der Deutschen Presse-Agentur mit. Allerdings könnten die Zahlen von 2022 wegen der Corona-Beschränkungen „nicht als direkt vergleichbar angesehen werden“.

Auch die Mallorca-Airline Condor erklärt: „Wir verzeichnen eine steigende Anfrage an Tierbeförderungen, insbesondere bei Mitnahmen von Tieren in der Kabine.“ Gleichzeitig weist die Airline darauf hin, dass dabei auch der Anstieg bei den Passagierzahlen zu beachten sei.

Es gibt aber auch Fluggesellschaften, die den Transport von Haustieren an Bord grundsätzlich verbieten, wie etwa Ryanair. Es gibt aber auch Ausnahmen: Wenn es sich um sogenannte Assistenz- oder Blindenhunde handelt. Doch auch die müssen vor dem Flug angemeldet werden.

Tierschützer warnen: Fliegen bedeutet enormen Stress

Der Deutsche Tierschutzbund sieht Flugreisen von Haustieren kritisch. Für viele Tiere sei das Fliegen mit großem Stress verbunden. „Katzen, kleine Heimtiere, Ziervögel und Fische sollten besser in ihrer gewohnten Umgebung versorgt werden, um ihnen Belastungen zu ersparen“, erklärt Sprecherin Lea Schmitz. Hunde begleiteten ihre Halter zwar meist gern, doch auch für sie gelte: „Flugreisen mit Hund sollte man möglichst vermeiden, da das Fliegen enormen Stress bedeutet.“

Besonders problematisch sind aus Sicht des Verbands Transporte im Frachtraum, da dies „für die Tiere mit extremem Stress verbunden“ sei. Zudem sei das Tier allein, in einer lauten und fremden Umgebung. „Es muss einem bewusst sein, dass das Tier in der Transportbox im Frachtraum auch Urin und Kot verrichten und je nach Dauer des Fluges über viele Stunden darin verweilen muss. Das ist für Tiere sehr unangenehm“, erläutert Schmitz.

Gut vorbereitet für den Flug und die Fähre

Vor der Reise sollte auch ein Tierarztbesuch auf dem Plan stehen. Mit dem Tierarzt oder der Tierärztin kann über die jeweiligen Einreisebestimmungen gesprochen und die nötigen Impfungen sowie die Chipnummer können überprüft werden. Auch der EU-Heimtierausweis wird hier ausgestellt.

Ein voller Magen während der Reise kann für das Tier unbehaglich sein. Der Airline-Dachverband IATA empfiehlt daher, den Liebling etwa zwei Stunden vor Abflug nur mit einer leichten Mahlzeit zu füttern. Bis zur Abreise kann man aber weiterhin Wasser geben. Vor dem Einstieg in die Transportbox sollte sich der Hund oder die Katze zudem noch einmal ausgiebig bewegen können.

Psychologin: Haustiere wie Familienmitglieder

Warum so viele Menschen ihre Tiere mit ins Flugzeug auf dem Weg nach Mallorca nehmen, erklärt die Psychologin Andrea Beetz mit der engen Bindung zwischen Mensch und Tier. „Haustiere sind für viele wie Familienmitglieder. Sie wollen im Urlaub nicht auf sie verzichten oder finden niemanden, dem sie genügend vertrauen würden“, sagt sie. Zudem könne die Anwesenheit des Tieres Sicherheit geben: „Ich habe jemanden dabei, ich bin nicht allein, ich kann das Tier streicheln, mit ihm reden. Der Fokus liegt auf dem Tier. Einige fühlen sich damit sicherer.“

Auch die Flughäfen stellen sich auf Menschen ein, die mit Haustier reisen, wie ein Beispiel vom Münchner Airport zeigt: Dort gibt es inzwischen im Sicherheitsbereich von Terminal 1 eine Hundetoilette. „Unter anderem aufgrund der gestiegenen Zahl von Flügen mit Haustieren“ sei sie eingerichtet worden, teilte der Flughafen mit. Auch im Flughafen von Palma de Mallorca gibt es eine "zona de mascotas".

So funktioniert eine Fährreise mit Haustieren

Wer mit der Fähre auf die Insel reist, muss sein Haustier bei der jeweiligen Fährgesellschaft anmelden. Das geht in der Regel vollkommen unproblematisch. Allerdings dürfen die Tiere nur in dem extra für sie eingerichteten Bereich im Frachtraum befördert werden. Sowohl die Fährgesellschaft Balearia als auch das Konkurrenzunternehmen Trasmediterráne bieten einen Haustiertransportservice an. Die Kosten hängen von der Größe der Tiere beziehungsweise ihres Transportkäfigs ab.

In den USA gibt es mittlerweile sogar eine eigene Airline, die sich auf den Transport von Hunden spezialisiert hat. Die Gesellschaft Bark Air („bark“ zu Deutsch: bellen) bietet nach eigenen Angaben Verbindungen in Städte wie New York, London, Paris oder Los Angeles an. Sollte der Mensch nicht mitfliegen, bietet das Unternehmen einen Begleitservice für den Hund an.

Psychologin Beetz weist darauf hin, dass sich eine Flugreise mit Tier nicht verallgemeinern lasse: „Für manche ist es enormer Stress, andere sind daran gewöhnt und machen es erstaunlich gut mit. Aber wir können die Tiere ja nicht fragen, ob sie mitfliegen wollen oder nicht.“

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