Die Stärke der schwedischen Krone und eine verbesserte Fluganbindung locken seit einigen Jahren verstärkt skandinavische Investoren nach Mallorca. Seit 2013 haben die Immobilienkäufe durch Schweden auf Mallorca um 80 Prozent zugelegt, berichtete die spanische Tageszeitung Ultima Hora am Dienstag unter Berufung auf schwedische Immobilienmakler. Die Zahl der auf der Insel lebenden Residenten sei auf rund 10.000 gestiegen. Vor einem Jahrzehnt wurde die Zahl der schwedischen Residenten auf Mallorca auf rund 2000 geschätzt.
Unabdingbar sei für Schweden beim Kauf einer Immobilie, dass sie über einen Sonnenterrasse verfügen müsse, sagte eine Maklerin. Bevorzugt seien Wohnungen in der Altstadt von Palma. Schweden wünschen sich beim Immobilienkauf - abgesehen von der Terrasse – renovierte Wohnungen von 60 bis 70 Quadratmetern, zwei Schlafzimmer und Bad. Im Schnitt geben die Skandinavier für den Kauf der Wohnungen 350.000 Euro aus. Beim Kauf von Villen und Häusern auf dem Land werden Beträge bis 800.000 Euro bezahlt.
Das Interesse an der Insel sei auch dadurch entfacht worden, dass Immobilien in Schweden selbst sehr hochpreisig seien. So würden Interessenten für den Kauf von Zweit- und Ferienwohnungen den Blick ins Ausland richten. Mallorca sei dadurch bei Schweden wieder in Mode gekommen.
Die Gemeinschaft ist bereits früher gut auf der Insel verwurzelt gewesen, seit dem ersten Schweden-Boom in den 1960er Jahren. Aus jener Zeit existieren in Palma eine schwedische Schule, ein schwedischer Frauenverein und eine schwedische Kirche. Hier sei die Nachfrage nach Trauungen so groß, dass ein zweiter Pfarrer entsandt werden musste.
Schweden auf Mallorca sind nicht nur als Immobilienkäufer aktiv, sondern investieren unternehmerisch auch in Hotels, Läden und Restaurants, hieß es weiter. Die Skandinavier stellen mittlerweile nach den Deutschen und Briten die drittgrößte Käufergruppe unter den Ausländern. Im vergangenen Jahr wurden zudem 500.000 schwedische Touristen auf Mallorca gezählt.