Die Bauindustrie auf Mallorca warnt vor einer Rezession. Sollte sich an der schwächelnden Auftragslage nicht bald etwas ändern, werde die Baubranche in der ersten Hälfte des kommenden Jahres Stellenabbau und einen neuen Schrumpfungsprozess zu beklagen haben, sagten Sprecher des Verbandes balearischer Baufirmen sowie der Unternehmerstiftung Impulsa.
Als Grund für die drohende Rezession nannte Verbandspräsident Eduardo López die als viel zu lang empfundenen Genehmigungsverfahren von bis zu 18 Monaten in den Rathäusern der Inselgemeinden. Die Anzahl der öffentliche Bauaufträge sei stark gesunken. Die Zahl der Aufträge aus der Hotellerie seien im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent eingebrochen, berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Montag.
Was den Wohnungsbau betrifft, werde derzeit in weniger als 1800 Einheiten investiert. Zum Vergleich: In den Jahren 2003 und 2004 seien es bis zu 5000 Wohneinheiten gewesen. Auch die vom Festland anglieferten Mengen von Zement seien rückläufig.
Stiftungspräsident Antoni Riera sagte, die Baubranche habe in den vergangenen Jahren auf eine nachhaltige Auftragslage zugreifen können. Jetzt mache sich indes eine Abklühlung der Konjunktur bemerkbar. Die Bauindustrie und ihre Zulieferer würden die Auswirkungen mittelfristig in etwa sechs Monaten zu sprüren bekommen.
Derzeit sind auf den Inseln 5200 Baufirmen registriert. Die Zahl war in den vergangenen Jahren recht stabil. Die Unternehmen beschäftigen rund 52.000 Mitarbeiter.