Auch im Corona-Jahr 2020 hat das Immobilienunternehmen Engel & Völkers auf Mallorca "auf hohem Niveau" Immobilien verkaufen können – und zwar deutlich mehr, als zu Beginn des Lockdowns im vergangenen Jahr zunächst angenommen worden war. Das Geschäftsvolumen betrug 410 Millionen Euro, im sehr guten Jahr davor waren es 470 Millionen Euro gewesen. Den als "leicht" bezeichneten Rückgang von 12,8 Prozent erklärte das Unternehmen mit den Reisebeschränkungen durch die Pandemie sowie der begrenzten Verfügbarkeit von Immobilien auf Mallorca.
Der Durchschnittspreis der von Engel & Völkers vermittelten Immobilien inklusive der Neubauprojekte erhöhte sich auf 1,6 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte er bei 1,5 Millionen Euro gelegen. „Dieser Preisanstieg belegt die Stärke Mallorcas als Standort für Premium-Immobilien und sicheren Hafen für Privatkäufer und Investoren”, sagte Balearen-Geschäftsführer Florian Hofer am Dienstag in Portals Nous bei Palma.
Für das laufende Jahr meldete Engel & Völkers für Mallorca einen „starken Auftakt”. Der Immobilienmarkt profitiere von der Finanzkraft europäischer Käufer und erlebe derzeit einen deutlichen Nachfrageboom. Allein im ersten Quartal registrierte das Unternehmen einen Anstieg von 66 Prozent für onlinebasierte Kundenanfragen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Prognose für 2021 lautete: „Die Preise werden weiter steigen."
Einer der Schwerpunkte der Immobilienverkäufe ist Palma. Im vergangenen Jahr stieg der durchschnittliche Angebotspreis für Wohnungen in Toplagen der Inselhauptstadt wie etwa im Vorort Gènova auf eine Millionen Euro, während sich die Preise für vergleichbare Objekte in der Altstadt auf 800.000 Euro einpendelten. Im trendigen Meeresiertel Portitxol lagen die durchschnittlichen Wohnungspreise zwischen 700.000 und 800.000 Euro. Gefragt seien bei potenziellen Käufern von Zweit- und Ferienwohnsitzen vor allem Penthäuser und Apartments mit Terrasse oder Balkon.
Hoch in der Gunst der Immobilienkunden steht neben Palma der Südwesten der Insel, sagte Engel & Völkers Geschäftsführer für den Südwesten, Hans Lenz. „Zu den teuersten und nach wie vor beliebtesten Lagen der Insel gehören Port Andratx, Santa Ponça, Bendinat und Portals. Allein in Port d’Andratx erreichten Villen im vergangenen Jahr durchschnittliche Angebotspreise in Höhe von 4,3 Millionen Euro.
Der Trend zum Dauerwohnsitz in den exklusiven Lagen von Palma machte sich den Angaben zufolge im Corona-Jahr ebenfalls bei Suchkunden in Palmas Villen- und Golfplatzviertel Son Vida bemerkbar. Dort verzeichnete Engel & Völkers durchschnittliche Angebotspreise in Höhe von 4,7 Millionen Euro.
Eine stabile Preislage für Wohn- und Ferienimmobilien wurde auch aus den anderen Regionen der Insel gemeldet. Der teuerste und begehrteste Standort für Immobilien in der Inselmitte ist Santa Maria, wo der Durchschnittspreis für Häuser den Angaben zufolge auf 1,85 Millionen Euro gestiegen ist. „In Zeiten von Corona werden Häuser und Apartments mit viel Wohnfläche und großen Außenbereichen favorisiert, die Blick auf das Mittelmeer oder das Tramuntana-Gebirge bieten”, sagte Hofer.
Käufer mit einer Vorliebe für das ländliche Mallorca suchten zudem häufig nach Immobilien in den traditionellen Küstenorten und historischen Dörfern im Westen. Für Landsitze und Fincas in der Siedlung George Sand bei Valldemossa oder in Deià wurden 2020 Durchschnittspreise von 2,9 Millionen Euro aufgerufen. Ein vergleichsweise moderates Preisniveau verzeichneten hingegen Immobilien in sehr guter Lage im Norden: In der Umgebung von Pollença und Alcùdia liegen die Häuserpreise im Schnitt bei 1,5 bis 2,5 Millionen Euro.