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Immobilienmarkt

Das sagen die Makler auf Mallorca zum geplanten Ende des "Goldenen Visums"

Nach der Ankündigung des spanischen Ministerpräsidenten, das Auswandern nach Mallorca für Menschen aus Nicht-EU-Staaten zu erschweren, haben nun die Immobilienunternehmer der Insel mitgeteilt, was sie von der Maßnahme halten

Bisher hatten vermögende Menschen aus Drittstaaten die Möglichkeit, über eine Investition auf dem Immobilienmarkt an eine spanischen Aufenthaltsgenehmigung zu kommen. Das soll bald vorbei sein | Archiv

| Palma, Mallorca | |

Nach der Ankündigung des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez, das sogenannte "Goldene Visum" abzuschaffen, haben sich nun die Makler auf Mallorca zu Wort gemeldet. In einer Mitteilung des Verbands Abini, in dem zahlreiche überwiegend internationale Immobilienbüros der Insel zusammengeschlossen sind, heißt es, man gehe nicht von positiven Auswirkungen der Maßnahme auf den Mietmarkt aus.

Wörtlich: Wir sind der Meinung, dass die Ankündigung von Pedro Sánchez über die Abschaffung des sogenannten "Goldenen Visums" keine Auswirkungen auf die Balearen hat. Diese Art des Visums ist nichts, was die balearische Gesellschaft bisher beunruhigt hat, und die Abschaffung bietet keine Antwort auf das wirkliche Problem, das wir auf den Inseln haben, nämlich den Mangel an Wohnraum.

Hintergrund: Das "Goldene Visum" aus der Zeit des konservativen spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy hatte seit 2013 Menschen aus Drittstaaten die Möglichkeit gegeben, über eine Investition von mindestens 500.000 Euro auf dem spanischen Immobilienmarkt, also auch auf Mallorca, eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung im Land zu bekommen. Den Sozialisten war das Gesetz ein Dorn im Auge, da sie der Meinung waren, man mache Aufenthaltsrecht und Staatsbürgerschaft auf diese Weise zu einer Art Ware.

Die Makler auf Mallorca hingegen fordern die Regierung in Madrid auf, anderweitig tätig zu werden, um das Problem der hohen Mietpreise und des mangelnden Wohnraums zu lösen. Der Verband Abini lässt deshalb verlauten, man würde es vorziehen, dass "Ministerpräsident Sánchez konkrete Maßnahmen zur Linderung des Wohnungsmangels ankündigt und mitteilt, welche Pläne er für den Bau von mehr erschwinglichen Wohnungen auf den Balearen hat.

Weiter heißt es in der Mitteilung: "Was ist mit all den öffentlichen Bauvorhaben, die er uns für die Balearen versprochen hat, was ist mit den 184.000 erschwinglichen Wohnungen, die er wiederholt angekündigt hat und wann werden sie gebaut? Es sei daran erinnert, dass der Regierungspräsident im Wahlkampf alleine für die letzten Regionalwahlen 120 Wohnungen für die Balearen angekündigt hat, die nie gebaut wurden.

Man halte deshalb die Ankündigung, die Aufenthaltsgenehmigungen für Ausländer, die in Spanien Luxuswohnungen kaufen, abzuschaffen, für einen Vorwand, "um das wirkliche Problem zu verschleiern, unter dem wir seit Jahren leiden und für das es offenbar keine politischen Maßnahmen gibt – die Behebung des Wohnungsmangels.

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