Ausländer stürzen sich offenbar nicht mehr gänzlich blind auf ihre vermeintliche Liebe Mallorca. Getreu dem Motto "Drum prüfe, wer sich ewig bindet" steht vor dem Kauf einer Immobilie immer häufiger das Anmieten.
Laut dem aktuellen Jahresbericht des Immobilienunternehmens Engel & Völkers ist die Nachfrage nach Langzeitmieten unter ausländischen Familien in den vergangenen fünf Jahren um 25 bis 40 Prozent gestiegen. In der Inselmetropole Palma sei gar einen Anstieg von bis zu 60 Prozent verzeichnet worden.
Die Schulbildung des Nachwuchses stellt für den Umzug kein Hindernis mehr dar. "Auf Mallorca gibt es 19 internationale Schulen, zwischen denen sich Zuzügler entscheiden können", sagt Florian Hofer, Geschäftsführer von Engel & Völkers, gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Die unsichere weltpolitische Lage habe dem Immobilienmarkt der Balearen bislang nichts anhaben können. Daran hätte selbst der Zickzackkurs in Zollfragen des US-Präsidenten Trumps etwas ändern können. Hofer spricht in diesem Zusammenhang vor allem für den deutschen und britischen Markt.
"Der Immobilienmarkt der Balearen ist stabil und widerstandsfähig, was die finanzielle Solidität der Region und ihre langfristige Attraktivität unterstreicht", gibt sich Hofer für die Zukunft optimistisch.
Deutsche Investoren dominierten bei Engel & Völkers mit 59 Prozent der ausländischen Transaktionen auch 2024 den Markt. Mit weitem Abstand folgten die Briten mit 12 Prozent sowie Schweizer und Schweden mit jeweils fünf Prozent. Spanische Käufer machten in Mallorca nur neun Prozent aus, so Hofer.
Der Gesamtwert der Verkäufe des Unternehmens belief sich im vergangenen Jahr auf 838 Millionen Euro, was einem Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Die Anzahl der verkauften Immobilien stieg um 18 Prozent auf 495 Transaktionen. Der durchschnittliche Verkaufspreis ging hingegen um 4 Prozent auf 1,7 Millionen Euro zurück. Hierfür sei eine geringere Zahl an Verkaufsabschlüssen im oberen Preissegement verantwortlich gewesen, so Hofer.
Der Südwesten Mallorcas bleibt laut dem Bericht die gefragteste Region der Insel. Die Preise für Luxusimmobilien lägen dort zwischen 1,5 und 4,5 Millionen Euro.