Es ist Fiesta in Valencia. Die Frauen sind prachtvoll in bunte Gewänder gekleidet, sie tragen bestickte Umhängetücher, Mantilla und Schmuckkamm. Eine der Frauen ist noch gerade dabei, sich eine Blume ins Haar zu stecken, eine andere trägt einen Wasserkrug herbei, voller Anmut, voller Grazie. Die anderen legen letzte Hand an, um die Dekoration der geschmückten Bögen zu vervollständigen.
Das Bild, das eine ganze Wand füllt, atmet dieses Ambiente. Vor einem Hintergrund aus Blau und Grün, aus Himmel und Bäumen. Mit dem Bild, das der katalanische Maler Hermenegildo Anglada Camarasa auf zwei riesigen Leinwänden (300 x 612 und 280 x 612 cm) schuf, zeigt er ein Stück Spanien, das man als "typisch" bezeichnen mag, das aber fern jeder Folklore ist.
Der Maler wurde 1871 in Barcelona geboren. 1894 stellte er seine ersten Landschaftsbilder aus. Später ging er nach Madrid, wo er in der berühmten Galerie "4 Gats" einen Kreis von Intellektuellen kennenlernte: Joan Gris, Pablo Picasso und Salvador Dalí.
1913 kam Anglada Camarasa zum ersten Mal nach Mallorca, ließ sich in Port de Pollença nieder. Er malte vor allem seine Umgebung: die Felsküste von Formentor, den Hafen, das Meer, das Hinterland, in leuchtenden Farben. Angeregt von den expressionistischen Malern seiner Zeit.
Später ging Anglada Camarasa aus politischen Gründen ins Exil nach Paris. 1948 kehrte er nach Pollença zurück, wo er 1959 starb. Seine Tochter übergab sein Gesamtwerk der Sparkasse La Caixa, mit der Bedingung, dass die Bilder auf Mallorca bleiben.
La Caixa Forum im Gran Hotel, Palma, Plaça Weyler.