Die geplante Versteigerung eines archäologischen Fundstückes aus der römischen Epoche von Mallorca hat in Forscherkreisen für Empörung gesorgt. Es geht um das "ehrwürdige Haupt des Augustus", eine Büste aus weißem Marmor, die bereits im 16. Jahrhundert bei Alcúdia entdeckt worden war. Die Wissenschaftler fordern, die Versteigerung zu stoppen.
Die Statue wurde von ihrem aktuellen Besitzer dem Auktionshaus Christie's in London angeboten, schreibt die spanische MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Christie's wandte sich an das archäologische Museum in Madrid, um ein Gutachten über die Büste zu erhalten. Auf diese Weise wurde bekannt, dass der steinerne Kopf feilgeboten wird, ohne dass der spanische Staat zuvor darüber informiert wurde, um möglicherweise von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen.
Der Marmorkopf stammt aus dem ersten Jahrhundert vor Christus. Das Werk zeigt den jungen Agustus, den Begründer des römischen Kaiserreiches. Die Büste befand sich lange im Besitz der mallorquinischen Adelsfamilie Campofranco und wurde vor etwa zehn Jahren weitervererbt. Das antike Kunstwerk war zuletzt 2005 in Palma ausgestellt worden und zierte damals auch die Titelseite des Ausstellungskataloges.