James Gill zählt neben Andy Warhol und Roy Lichtenstein zu den Ikonen der Pop-Art. Am Mittwoch, 17. September, einen Tag vor der Nit de l'Art, eröffnet die Galería K. in Palma eine Ausstellung mit Werken Gills. "Pink Marilyn" heißt der Titel der Schau, zu deren Vernissage der Künstler anwesend sein wird. Die Teilnehmerzahl ist jedoch streng limitiert, weshalb eine rechtzeitige Anmeldung empfohlen wird.
Ursprünglich wollte Gill, der 1934 im texanischen Tahoka geboren wurde, Cowboy werden. Deshalb gründete er mit Freunden an der High School einen Rodeo-Club. Doch dann kam alles anders. Über Architektur und Design kam Gill zur Malerei. 1962 ließ er sich in Los Angeles nieder und stellte sich dort einer Galerie vor. Noch im selben Jahr nahm das Museum of Modern Art in New York sein dreiteiliges MarilynMonroe-Bild "Marilyn Triptych" in seine Sammlung auf.
Gill machte sich nicht nur mit Porträts berühmter Persönlichkeiten wie Marilyn Monroe, John F. Kennedy, John Wayne und den Beatles einen Namen. Sein Ruhm gründete auch auf Bildern, die Krieg und Unterdrückung anprangerten. Vielleicht auch deshalb sahen manche Kunstkritiker in Gill mehr als einen reinen Pop-Art-Künstler. So schrieb bereits 1965 die Los Angeles Times, Gill sei zu sehr Maler und lade seine Themen zu sehr emotional auf, um nur als Pop-Art-Künstler zu gelten.
Zu den Höhepunkten seines Schaffens zählen des Weiteren die Gestaltung eines Kinoplakates für Charlie Chaplins letzten Film mit Sophia Loren und Marlon Brando sowie die Gestaltung von Titelseiten des "Time Magazin" und des "Life Magazin".
Ob Kunstliebhaber, Filmstars oder Musikgrößen - sie alle sammelten die Arbeiten. Dass sein Name dennoch heute weniger bekannt ist als der von Warhol oder Lichtenstein, liegt daran, dass er sich 1972 bewusst aus der Öffentlichkeit zurückzog und sich ihr erst drei Jahrzehnte später wieder zuwandte. 2005 zeigte das Kunstmuseum in seiner heutigen Heimatstadt San Angelo in Texas eine Retrospektive, und drei Jahre später erschien ein Dokumentarfilm über den Künstler, dessen Arbeiten heute eine Fusion aus Realismus und Abstraktion sind.
(aus MM 37/2014)