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HIV ist keine Schwulenkrankheit

Theaterstück anlässlich des Welt-Aids-Tages im Teatre Principal in Palma

David Marín, Irene Hernández und David Teixido stehen in Palma auf der Bühne. | Foto: cze

Cati und Nacho sind ein Paar, und sie sind "diskordant", also "nicht gleichförmig."

Als "diskordant" bezeichnet man im Fachjargon Paare, bei denen der eine Partner HIV-positiv ist und der andere nicht, erklärt David Marín, Regisseur und Schauspieler in dem gleichnamigen Stück. "Uns war es besonders wichtig, die Geschichte eines heterosexuellen Paares zu erzählen. Für viele Menschen ist das HI-Virus eine 'Schwulenkrankheit', aber das ist nicht so. Es kann jeden treffen, auch Heterosexuelle. Vor allem über infizierte Frauen wird aber so gut wie gar nicht gesprochen. Dieses Tabu wollten wir brechen."

David Marín aus Palma de Mallorca und seine zwei Kollegen Irene Hernández und David Teixido aus Barcelona sind mit ihrem Werk anlässlich des Welt-Aids-Tages im Teatre Principal von Palma zu sehen. Mal ernst, mal dramatisch, teils erklärend, aber auch lustig erzählen sie Höhen und Tiefen einer jungen Beziehung und die Schwierigkeiten im Umgang mit der Infektion.

"Wir arbeiten auch mit vielen Jugendlichen zusammen. Die meisten von ihnen haben schon sexuelle Erfahrungen gemacht. Dabei verschwimmen auch die Grenzen zwischen den altbekannten sexuellen Orientierungen "hetero", "homo" und "bi" immer mehr. Gerade deswegen versuchen wir ihnen zu vermitteln, dass jeder von uns eine gewissen Verantwortung trägt, gerade im Bezug auf Sex", so Marín.

David Teixido führt aus: "Gleichzeitig ist die Message von 'Discordants' aber auch, dass es - sofern man die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen trifft - äußerst unwahrscheinlich ist, sich mit dem HI-Virus zu infizieren. Etwa so unwahrscheinlich, wie auf der Straße einem riesengroßen Huhn zu begegnen." Und eben jenes Huhn spielt auch eine zentrale Rolle im Theaterstück. Schleicht sich immer wieder auf die Bühne und versucht, David Teixido alias Nacho davon zu überzeugen, dass eine Beziehung mit der infizierten Cati nicht funktionieren kann.

Warum sie sich gerade für ein Huhn als Symbol des Virus entschieden haben? "Das hat sich so ergeben", sagt Irene Hernández. "Auf Spanisch sagt man zu Gänsehaut Piel de Gallina, also Hühnerhaut. Auch ein Feigling wird als Gallina, also als Huhn bezeichnet. Wir dachten, es ist ein schönes Symbol für die Angst vor einer bestimmten Situation."

Dem Publikum zu zeigen, dass auch das Zusammenleben in einer solchen Beziehung funktionieren kann, ist den jungen Schauspielern besonders wichtig. "HIV-positive Frauen können dank der großen medizinischen Fortschritte sogar Kinder bekommen, ohne diese zu infizieren", so Marín.

Das Allerwichtigste sei aber, dass das Thema nicht aus den Köpfen der Menschen verschwindet, aber auch, dass die Leute mit dem Thema HIV nicht mehr das Sterben, sondern das Leben verbinden. (cze)

INFO

"Discordants" (auf Katalinisch und Spanisch) im Teatre Principal in Palma, Samstag, 29. November, 22 Uhr und Sonntag, 30. November, 21 Uhr. Tickets unter www.teatreprincipal.com oder an der Theaterkasse.

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