Sie haben als Christen auf Mallorca gelebt, unter der Herrschaft der muslimischen Mauren, die die Insel von 903 bis 1229 beherrschten. Zwar haben historische Textstellen stets vermuten lassen, dass sich damals selbst in jener Phase christliche Minderheiten auf Mallorca aufhielten, doch Beweise gab es dafür bisher nicht.
Einen solchen haben nun jüngst Archäologen erbracht, die in Alcúdia bei Ausgrabungen auf 13 Skelette stießen. Die Toten waren zwischen dem 10. und dem 12. Jahrhundert beerdigt worden, ganz nach christlichem Ritus, in Rückenlage, mit dem Kopf nach Westen und den Füßen entsprechend nach Osten.
Für die Wissenschaftler ist der Fund eine Sensation, ein Erstlingsfund, der belegt, dass die Mauren nach der Eroberung der Insel die vorangehende Bevölkerung und ihre Kultur nicht auslöschten.
Kurioserweise fanden die Archäologen die Toten bei Ausgrabungen in der ehemaligen Römersiedlung Pol·lèntia bei Alcúdia. Die Christen lebten also unweit der heutigen Ruinenstätte.
(aus MM 29/2015)