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So lebten Mallorcas Katzen im Mittelalter

Mittelalterliche Darstellungen von Katzen. | Archiv Utima Hora

| Mallorca |

"Sie waren keine Zierde, sondern verrichteten wichtige Aufgaben", sagt der Historiker Jaume Bover. Und mitunter wanderten sie in den Kochtopf. Der Direktor der Gemeindebibliothek von Andratx hat in der Zeitschrift "Randa" einen Forschungsartikel veröffentlicht, der den kulturhistorischen Beitrag der Katzen auf Mallorca zusammenfasst. Mit zum Teil überraschenden Erkenntnissen, wie die Tageszeitung Ultima Hora am Freitag berichtete.

Katzen galten als unerlässlich, um das Leben der Menschen zu schützen. Sie jagten und fraßen Mäuse und Ratten. Die Nagetiere übertrugen Krankheitserreger wie die Pest und dezimierten die ohnehin knappen Lebensmittelvorräte an Korn und Getreide, gefährdeten mitunter ganze Ernten. Ohne Katzen hätten die Mäuse- und Rattenplagen überhand genommen.

Hin und wieder wurden die Katzen von ihren Besitzern auch verspeist. Katzenfett galt zudem als Grundlage für Heilmittel, Hexen und Seherinnen bedienten sich Katzendärme, um die Zukunft vorauszusagen.

Auch in mittelalterlichen Büchern sind Katzen anzutreffen. Das "Llibre de Repartiment" von 1232, das die Aufteilung Mallorcas nach der Rückeroberung der Insel durch König Jaume I. festhielt, enthält eine gezeichnete Katze. Der mallorquinische Philosoph Ramon Llull wiederum sinnierte über der Eigenschaften der Haarballen, die von den Tieren herausgewürgt werden.

Jene Katzen, die im Mittelalter auf Mallorca lebten, hatten es nicht leicht. So sollen ihnen mitunter die Ohren gestutzt worden sein, um zu verhindern, dass die Tiere in die Wälder ausrissen und verwilderten. Ohne Ohren scheinen sich die Tiere dann eher bei den Menschen aufgehalten haben.

Und Katzen wie Inseln: Die ursprünglich auf Ibiza heimischen Katzen sollen kleiner gewesen als ihre Artgenossen auf Mallorca und Menorca.

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