Michael Horbach hat ein Faible: Er ist Fotograf und sammelt Fotografie. Und er hat ein Anliegen: Nach einer erfolgreichen Karriere in der freien Wirtschaft verkaufte er sein Unternehmen und rief die Michael Horbach Stiftung ins Leben. Deren Maxime: ""Hilfe zur Selbstentwicklung" und außerdem die Förderung von Künstlern und kulturellen Projekten.
Seit Montag (1. Mai) sind Teile der Fotosammlung Horbachs in den Ausstellungsräumen der Stiftung in Köln zu besichtigen. Titel: "Sehnsucht". Unter den Arbeiten befinden sich auch Bilder zweier bekannter mallorquinischer Künstler: Pep Bonet und Miquel Frontera. Kein Wunder. Horbach hat ein Zweitdomizil auf Mallorca und ist entsprechend mit der Kunstszene der Insel vernetzt.
Über den Titel schreibt er: "Viele der Fotografien wecken in mir Fernweh. Sehnsucht nach fernen Ländern und den Menschen dort. Nach den so ganz anderen Farben, dem Licht und den Gerüchen. Nach einem einfachen und normalen Leben - aber auch Sehnsucht nach sozialer Gerechtigkeit."
Tatsächlich hat sich Horbach nichts Geringeres auf die Fahnen geschrieben, als über die Fotografie die Welt ein Stück besser zu machen. Seine Sammlung versteht er als (neo)humanistischen Blick auf die Welt: "Sie zeigt die unermessliche Schönheit dieser Welt, die Aura und die Seele ihrer Menschen - aber auch ihre Wunden." Mit seiner Sammlung, so Horbach, wolle er zum Blick über den Tellerrand anregen, um von fremden Kulturen zu lernen. Dies sei heute wichtiger denn je.
Viel hätte nicht gefehlt, und die Ausstellung wäre auch in Palma im Casal Solleric zu sehen gewesen. Mit dem damaligen Direktor Fernando Gómez de la Cuesta war ein Termin im Herbst bereits abgestimmt. Doch dann wurde der Direktor nach einem Wechsel des Kulturstadtrates aus bis heute umstrittenen Gründen geschasst. Trost für alle Interessenten: Das Buch "Sehnsucht" mit Texten von Horbach und dem Kurator Hans-Michael Koetzle kann man bei kehrerverlag.com für 39,90 Euro (plus Versandkosten) erwerben.