Was das Händel-Oratorium "Messiah" in der Adventszeit, das ist der "Nussknacker" zu Weihnachten. Seine Aufführung ist ein fest verwurzelter Brauch, schließlich handelt das Ballettstück von einer Weihnachtsgeschichte. Auch das getanzte Märchen "Schwanensee" wird gern zu Weihnachten auf den Spielplan gesetzt. Beide Stücke werden im Auditorium in Palma aufgeführt, "Schwanensee" am Mittwoch, 3. Januar, und der "Nussknacker" am Donnerstag, 4. Januar.
Auf die Bühne des Auditoriums gebracht werden sie von Ballet de Moscú mit der ursprünglichen Choreografie von Marius Petipa und Lew Iwanow. Denn das "Ballet de Moscú" hat sich ganz dem klassischen Ballett und der Aufführung von Klassikern verschrieben.
Gegründet wurde es 1989 von dem damaligen Tänzer Timur Fayziev und heißt eigentlich "Moscow Ballet RFB". Als einzige russische Compagnie begleitete es 1991 den legendären Tänzer Rudolf Nurejew bei seiner Abschiedstournee durch Großbritannien, Norwegen und Schweden. Seit 25 Jahren ist es ständig auf Tour. Und den zahlreichen Auftritten in Spanien, stets auch auf Mallorca, ist es geschuldet, das es inzwischen offiziell den Zweitnamen Ballet de Moscú trägt.
Am 3. Januar führt die Compagnie "Schwanensee" auf, die Geschichte in vier Akten von einer unmöglichen Liebe. Sie handelt von der Prinzessin Odette, die in einen Schwan verzaubert wurde und nur durch den Schwur ewiger Treue und ehrlicher Liebe befreit werden kann. Prinz Siegfried verspricht, diesen Schwur zu leisten, doch da kommen ihm der Zauberer Rotbart und Odettes negative Gegenfigur Odile in die Quere …
Meist werden die Rollen der unterschiedlichen Charaktere Odette und Odile von derselben Tänzerin getanzt. Dieser Umstand und die Choreografie macht die Doppelrolle zu einer der anspruchsvollsten Rollen des klassischen Balletts. In diesem Fall wird sie von Cristina Terentiev übernommen. Die gebürtige Moldawierin ist mit ihrem Landsmann Alexei Terentiev verheiratet, der ebenfalls als Solist auftritt.
Am Donnerstag, 4. Januar, stehen Cristina und Alexei Terentiev sowie der dritte Solist, Anatolie Ustimov, als Tänzer beim "Nussknacker" auf der Bühne. Das Datum ist zeitlich gesehen eine punktgenaue Landung. Denn einen Tag später halten in den Gemeinden der Insel die Heiligen Drei Könige Einzug. Nach mallorquinischer Tradition bringen sie die Weihnachtsgeschenke.
Ein Weihnachtsgeschenk steht auch im Mittelpunkt des Ballettstücks. In der Geschichte nach E.T.A. Hoffmann erhält das Mädchen Clara am Weihnachtsabend einen Nussknacker-Soldaten als Geschenk. In der Nacht erwacht der Nussknacker plötzlich zum Leben. Und nicht nur er. Mit einer Armee von Zinnsoldaten muss er sich gegen den Mäusekönig und dessen Mäuseheer verteidigen. Mit Claras Hilfe siegt er, verwandelt sich in einen Prinzen und reist mit ihr in das Land der Süßigkeiten.
In seiner tänzerischen Umsetzung hatte der "Nussknacker" am 18. Dezember 1892 im Mariinski-Theater in Sankt Petersburg Premiere. Seither wird das Stück überall auf der Welt aufgeführt. Zu diesem Stück schrieb ebenfalls Tschaikowsky die Musik, die auch als Orchestersuite populär wurde.
AUF EINEN BLICK
Ballet de Moscú:
"Schwanensee": Mittwoch, 3. Januar, 20 Uhr
"Der Nussknacker": Donnerstag, 4. Januar, 20 Uhr
Eintritt: 29 und 39 Euro
Karten: Theaterkasse oder auditoriumpalma.com
Ort: Auditorium, Paseo Marítimo 18, Palma