Zwei prominente Schauspieler werden bei der siebten Ausgabe des Evolution Mallorca International Film Festival (EMIFF) zu Gast sein. Genauer, sie werden dort geehrt. Bei der Eröffnungsgala am Donnerstag, 25. Oktober, wird Festivaldirektorin Sandra Seeling im Teatre Principal in Palma den Evolution Vision Award 2018 an den dänische Schauspieler Mads Mikkelsen überreichen.
Mit der Auszeichnung ehren die Festivalmacher Mikkelsen als „visionären Schauspieler, der das Publikum begeistert, Grenzen bricht und Kulturen verbindet”, der sein Talent sowohl bei großen Produktionen unter Beweis gestellt habe, wie auch in intimeren, unabhängigen Filmen wie „Die Jagd” (2012) von Thomas Vinterberg, der ihm das einhellige Lob der Kritiker und den Darstellerpreis beim Festival in Cannes einbrachte. Im selben Jahr erschien er auch in „Die Königin und der Leibarzt” von Nikolaj Arcel. Der Film wurde als bester nicht-englischsprachiger Film für den Golden Globe und den Oscar nominiert, für seine Hauptrolle in Michael Kohlhaas war er als bester Hauptdarsteller für einen César vorgeschlagen.
Mit dem von Jerry Bruckheimer produzierten Film „King Arthur” (2004) machte der Schauspieler den Sprung ins amerikanische Kino. Er war der Bösewicht Le Chiffre im James-Bond-Film „Casino Royale” (2006) und Protagonist in „Adams Äpfel” (2005); spielte den Untergrundkämpfer Jørgen Haagen Schmith alias Citronen in „Tage des Zorns” (2008) und den Komponisten Igor Strawinsky in „Chanel & Strawinsky” (2009). Der Karrierefaden zieht sich weiter über den Wikingerfilm „Walhalla Rising” und Paul W.S. Andersons „Die drei Musketiere” bis zu den Hollywood-Blockbustern „Doctor Strange” und dem Star Wars Spin-Off „Rogue One: A Star Wars Story”.
Nur einen Tag später wird am 26. Oktober die madrilenische Schauspielerin Marisa Paredes im Cineciutat für ihr Lebenswerk mit dem Ehrenpreis des Festivals ausgezeichnet. An diesem Abend läuft dort um 20 Uhr der Almodóvar-Streifen „La flor de mi secreto (Mein blühendes Geheimnis” mit Paredes in der Hauptrolle der Schriftstellerin Leo.
Paredes gilt als Grande Dame des spanischen Films, bereits mit 14 Jahren hatte die heute 72-jährige Mimin ihre erste Nebenrolle und avancierte in den 80er Jahren zur „Chica Almodóvar”, wie die Musen und Lieblingsschauspielerinnen des bekannten Cineasten bezeichnet werden.
Insgesamt stand sie bei sechs Filmen für Almodóvar vor der Kamera, was ihr die Tür zum internationalen Filmbusiness öffnete und Rollen etwa in „Das Leben ist schön” von Roberto Benigni und „Profundo Carmesí” des mexikanischen Regisseurs Arturo Ripstein einbrachte. Mit dem Ehren-Goya wurde die Schauspielerin dieses Jahr bereits in Madrid für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Was das EMIFF betrifft, werden um die übrigen Filmpreise die gut 100 Teilnehmer des Festivals konkurrieren. Getreu seinem Motto „Bridging Cultures, Bridging People“ (Kulturen und Menschen verbinden) wird das Festival in Palma in seiner siebten Ausgabe sieben Tage lang 102 Filme präsentieren. Davon werden neun Spielfilme in Originalversion und 33 Kurzfilme erstmals in Spanien zu sehen sein.
(aus MM 40-2018)