Mit Werken von drei Künstlerinnen präsentiert sich auch die neue Direktorin von Palmas Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, Imma Prieto, erstmals der Öffentlichkeit. Sie hat alle drei Ausstellungen kuratiert.
„El hogar y la huida” (Das Heim und die Flucht) ist die erste internationale Einzelausstellung der portugiesischen Künstlerin Ana Vieira außerhalb ihrer Heimat. Sie umfasst eine Reihe von Arbeiten in verschiedenen Formaten wie Fotografie, Installation und Video. Mit ihnen stellt Vieira einen Dialog mit dem häuslichen Raum und dem sozialen Gefüge her. Die Architektur zeigt sich als eine Struktur, von der aus Fragen aufgeworfen werden, die von der Situation der Frauen im Haushalt bis zur Schwächung des sozialen Gefüges infolge der Finanzkrise 2007-2008 reichen.
Die Schau analysiert die verschiedenen Arten, in denen die Künstlerin die Beobachtung der Beziehungen zwischen den Menschen einerseits und den Objekten und Räumen, mit denen sie koexistieren, andererseits vertieft. Ihr Werk stellt eine Dialektik zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren, zwischen dem Äußeren und dem Inneren oder auch zwischen Pause und Bewegung her.
Die New Yorker Künstlerin Martha Rosler leistete Pionierarbeit bei der Verwendung von Video als Werkzeug für soziale und politische Analysen. Ihr Schaffen basiert auf einer Vielzahl künstlerischer Sprachen wie Fotografie, Collage oder Performance und auf verschiedenen Arten der Aktivierung des sozialen Gefüges durch Schreiben und Lehren.
Die Ausstellung „¿Cómo llegamos allí desde aquí?” (Wie kommen wir von hier nach da?) präsentiert Videos, Fotografien und Publikationen. Diese Werke zeigen die Forschungslinien, die Roslers Arbeit zugrunde liegen: Politik, verstanden im Lichte der Machtinteressen, der Klassenhierarchie, des ökonomischen Imperialismus und der sozialen Kontrolle über die Körper der Frauen.
Marina Planas, geboren 1984 in Palma, entstammt einer Familie, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren Postkarten für die Tourismusindustrie produziert hat. Mit ihrem Projekt „Enfoques bélicos del turismo: todo incluido” (Kriegsähnliche Annäherungen an den Tourismus: All-inclusive) wirft sie Fragen über die Nutzung oder den Missbrauch von Land auf, das zu einem touristischen Ziel wird.
Die Künstlerin zeigt die Entwicklung des Tourismus auf. Ebenso die Konflikte, die aus der Zerstörung des Landes und den kulturellen Veränderungen entstehen, die das Leben der Einwohner beeinflussen. Dabei bringt sie eine bestimmte Art von Tourismus mit Verarmung und Zerstörung in Verbindung.
Alle drei Ausstellungen können bis Sonntag, 10. Mai besichtigt werden. Der Eintritt beträgt sechs Euro, freitags legen die Besucher den Betrag fest.