Mallorca nahm auch diesen Mann gefangen: Er war ein Weltreisender und Dokumetarfilmer, der nahezu den gesamten Globus mit eigenen Augen besehen und zugleich mit seiner Kamera festhalten konnte. Die Rede ist von Burton Holmes.
Und diesem US-Amerikaner scheinen es die Insel und ihre Schönheiten besonders angetan zu haben. Vor exakt 100 Jahren hielt er sich für eine Stippvisite auf Mallorca auf. Jetzt hat der gemeinnützige Verein "Fotos Antiguas de Mallorca" (FAM) die historischen Aufnahmen in seiner Facebook-Gruppe zugänglich gemacht.
Wie die Foto- und Filmenthusiasten von FAM schreiben, fertigte Burton Holmes (1870-1958) die Aufnahmen 1920 für die Eell & Howell Company an, ein Unternehmen mit Sitz in Chicago. Der US-Amerikaner galt in jener Zeit als einer der bedeutendsten Reisenden der Welt. Es wird vermutet, dass Burton seit der Anschaffung seiner ersten Kamera im Jahr 1883 bis kurz vor seinem Tod den größten Teil der Erde besuchte und auf Film festhielt.
Im Laufe seiner langen und produktiven Karriere überquerte Holmes 30 Mal den Atlantik und 20 Mal den Pazifik; er umrundete sechs Mal die Welt; er drehte mehr als 150 Kilometer Film und verdiente mehr als fünf Millionen Dollar.
Und auf einer dieser Reisen muss er auf Mallorca Halt gemacht haben. Die Filmaufnahmen, 9 Minuten lang, sind "eine wahrhaft anthropologische Abhandlung unserer Insel", schreibt FAM.
Zu sehen sind Mallorquinerinnen samt ihrer Kopftracht, dem "Rebozillo". Holmes weiß die Frauen ganz natürlich aufzunehmen, sie wirken schüchtern und fühlen sich dann doch geschmeichelt, von der Kamera eingefangen zu werden. Der Dokumentarfilmer kokettiert regelrecht mit dem Frauenprofil. Daneben kommen Landschaftsaufnahmen und urbane Ansichten aus Palma und anderen Inselorten nicht zu kurz. Ein weiterer Aspekt sind sind die damals schon uralten Olivenbäume im Sóller-Tal. MM wünscht viel Spaß bei dem historischen Filmchen!