Das neunte Evolution Mallorca International Film Festival ist eröffnet. Bei einer emotionalen Gala im Teatre Principal wurden die Schauspielerin Ángela Molina und die Regisseurin Marjane Satrapi ausgezeichnet.
Das neunte Evolution Mallorca International Film Festival ist eröffnet. Emotionen gab es bei der Opening Night am Freitag, 23. Oktober, in Palmas Teatre Principal nicht zu knapp. Etwa bei der Direktorin und Gründerin der Festspiele, Sandra Lipski. Dass die diesjährige Ausgabe trotz der Covid-Pandemie stattfinden könne, sei der Anstrengung und Flexibilität des ganzen Organisationsteams zu verdanken, meinte die Deutsche, die gewöhnlich in Los Angeles lebt. Der Gedanke, das Handtuch zu werfen, sei ihr jedoch nie gekommen, allein schon deshalb, weil man im kommenden Jahr das zehnjährige Jubiläum feiern wolle.
Emotionen auch bei den Preisträgerinnen des Festivals. Mit dem Evolution Vision Award wurde die die iranisch-französische Regisseurin Marjane Satrapi, deren Spielfilm „Radioactive“ über die Wissenschaftlerin Marie Curie nach den Ehrungen das Festival eröffnete. Lipski bezeichnete Satrapi als „Inkarnation des Evolution-Geistes, Kulturen zu verbinden“, die ohne Angst die Stimme erhebe und sich durch ihre Film-Charaktere engagiere.
Ihre Auszeichnung konnte Satrapi nicht persönlich entgegennehmen. Wegen des Lockdowns in Paris war sie per Videoübertragung zugeschaltet. „Ich wäre gerne nach Palma gekommen“, sagte die Regisseurin sichtlich gerührt und dankte den Festivalmachern „für die Unterstützung des Films in diesen schwierigen Zeiten“.
Den diesjährigen Evolution Honorary Award erhielt die spanische Schauspielerin Ángela Molina. Ausgezeichnet wurde der Star des Abends „für die immense Qualität und Internationalität ihrer Arbeit, die dem Motto des Festivals gerecht wird, für ihre Unabhängigkeit, für die Intelligenz, mit der sie ihre Karriere geleitet hat, für den Respekt vor den Figuren, die sie spielt“.
In ihrer Rede dankte Molina den Zuhörern für ihren Mut „und dafür, dass sie mir das Gefühl gegeben haben, dass wir zusammen sind, weil wir einander brauchen, weil wir Menschen brauchen, um Menschen zu sein, damit die ganze Menschheit und alle Träume wahr werden".
Geehrt von der Anwesenheit Molinas fühlte sich auch Catalina Cladera, die Präsidentin des Inselrats von Mallorca. Das Festival bezeichnete die Politikerin als „weitreichendes Projekt“, das auch auf den balearischen Filmnachwuchs setze. Bei dem Festival werden dieses Jahr 104 Filme aus 24 Ländern gezeigt.