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Das lange Goodbye des Ex-Monty-Python John Cleese

Mit „Ein Fisch namens Wanda” und das „Leben des Brian” hat John Cleese zwei Meisterwerke geschaffen. xx | Roy Thomson Hall (Toronto)

| Palma, Mallorca |

Es gibt ein paar Dinge, von denen der englische Schauspieler John Cleese überzeugt ist, zum Beispiel, dass Mallorca der schönste Ort zum Leben ist, dass er in den späten 1960ern der Erste war, der im britischen Fernsehen "Scheiße" gesagt hat und dass es ein Leben nach dem Tod gibt.

Derzeit tourt Cleese mit seiner Show "Last Time To See Me Before I Die" durch die Welt. Doch offensichtlich hat es der 82-jährige Spezialist für absurde Kalauer und schwarzen britischen Humor mit dem Sterben nicht eilig. Wenn er nach seiner Mutter kommt, die 101 Jahre alt wurde, bleibt ihm dazu ohnehin noch viel Zeit.

Seine Tournee dauert jedenfalls schon mehr als fünf Jahre. Dazu zählt allerdings die Unterbrechung durch die Corona-Pandemie, die ihn auch von Mallorca fern gehalten hat. Zweimal musste er seinen Auftritt im Auditorium von Palma verschieben. Diesen Freitag, 17. Juni, wird er dort nun auf der Bühne stehen.

In Zeiten, in denen die Veranstalter unter schleppenden Kartenverkäufen leiden, sind schon mehr als drei Viertel der Tickets verkauft. Kein Wunder, immerhin ist Cleese das älteste und einer von vier noch lebenden Mitgliedern der ehemaligen Komiker-Truppe Monty Python, die ihren größten Erfolg mit dem Film "Das Leben des Brian" hatte.

Darüber hinaus ist Cleese das Mitglied von Monty Python, das die meisten Erfolge im Kino feierte. In dem von ihm geschriebenen und mehrfach ausgezeichneten Film "Ein Fisch namens Wanda" spielte er den Protagonisten Archie Leach, in den Harry-Potter-Filmen konnte man ihn als den Fast Kopflosen Nick sehen, in den James-Bond-Filmen "Die Welt ist nicht genug" und "Stirb an einem anderen Tag" löste er als R den die kuriosesten Waffen entwickelnden Quartiermeister Q (Desmond Llewelyn) ab.

Der Titel seines Tournee-Stücks kündigt es an: Cleese wird im Auditorium von Palma über den Tod sprechen und sein Publikum darauf hinweisen, dass dies seine letzte Show sein könnte. Im viktorianischen Zeitalter habe man viel über den Tod und nicht über Sex gesprochen, heute sei es genau umgekehrt, sagt der Schauspieler. Sein Credo: Der Tod ist Teil des Lebens, und wir sollten eine bessere Einstellung zu ihm haben. Für Cleese heißt das: Man muss ihn mit Humor nehmen.

Zu den Eigenheiten des Schauspielers gehört es auch, dass er sich vor seinen Auftritten stets informiert, was an dem Ort, den er besucht, gerade los ist. Freilich aus der Sicht des Komikers, dem es darum geht, dass die Leute so lange wie möglich lachen, wobei er gerne mal Dinge, wie er sagt, "richtig erklärt" – mit dem nötigen Feingefühl. Denn für den Schauspieler gibt es zwei Möglichkeiten, die Grenzen beim Publikum auszureizen, entweder auf eine liebevolle Art oder indem man es verletzt. Und da gibt es für ihn kein Vertun: Letzteres verabscheut er.

Die Veranstaltung in Palmas Auditorium beginnt um 20.30 Uhr, Karten für 45 bis 75 Euro sind bei auditoriumpalma.koobin.com und an der Theaterkasse erhältlich. (mb)

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