"Collaborations on vacation” ist das Sommerprogramm des CCA Andratx überschrieben, das am Freitag, 8. Juli, um 18 Uhr eröffnet wird. Und es sind hochkarätige „Urlaubskooperationen”, die das CCA seinen Besuchern anbietet.
Zum einen mit Collaborations. So heißt das Kunstberatungsunternehmen samt Galerieraum von Tania und Thomas Asbæk in Kopenhagen – Letzterer ist Sohn der Gründer und Betreiber des CCA, Patricia und Jacob Asbæk. „Wir vertreten keine Künstler. Wir wollen unsere Leidenschaft für Kunst zeigen und sie mit möglichst Vielen teilen. Das bedeutet, wir arbeiten sowohl mit Künstlern als auch Galerien und Institutionen aus aller Welt zusammen”, erklärt Julie Quottrup Silbermann, die als Kunstberaterin von Collaborations zugleich Kuratorin des Sommerprogramms im CCA ist.
Der andere Kooperationspartner ist die Galerie König aus Berlin, eine der bedeutendsten Galerien für zeitgenössische Kunst in Deutschland, ihr Gründer Johann König einer der maßgeblichen Kunstexperten der Republik.
Eine der innovativen Ideen Königs ist die Kunstmesse „misa.art”. Von den herkömmlichen Messen unterscheidet sie sich schon allein deshalb, weil eine Galerie die Messe veranstaltet und weil auch Künstler, die sich selbst vermarkten, und Sammler angesprochen werden. Entstanden ist sie 2020 als Online-Veranstaltung während der Corona-Pandemie, als man weder in Galerien noch auf Kunstmessen gehen konnte. Mittlerweile findet sie auch im analogen Raum statt und in Zusammenarbeit mit Collaborations kommt sie nun ins CCA.
Die ausgestellten Werke reichen von traditioneller bis zu digitaler Kunst, einschließlich zeitgenössischer Gemälde und NFTs, also digitaler Krypto-Kunst. Die Arbeiten in Andratx stammen von 16 Künstlern aus Dänemark, Deutschland, Amerika – und Mallorca. „Wir fanden es interessant, auch mit Galerien von hier zu arbeiten und zeigen Künstler von Fran Reus, Aba Art Lab, L21 bis Horrach Moya”, sagt Quottrup Silbermann.
Die Werke von Andrew Jilka, Florine Imo, Georg Haberler, Egor Lovki, Francesc Rosselló, Santiago Picatoste, Albert Pinya und des ehemaligen Modedesigners und heutigen Künstlers Miguel Adrover bilden eine breite Palette künstlerischer Ansätze. Außerdem werden die Arbeiten von den dänischen Künstlern Ditte Ejlerskov, Lasse Bruun, Evren Tekinoktay und Maria Rubinke gezeigt. Schließlich vervollständigen die Digitalkünstler Eliott Dodd, LoopingLovers und Cevin Parker die Auswahl von „misa.art”.
Des Weiteren besteht das sommerliche Kooperationsprogramm des CCA aus zwei Einzelausstellungen in der Kunsthalle. Unter dem Titel „Unintendet Beauty” (Unbeabsichtigte Schönheit“) werden Werke von Xenia Hausner gezeigt. Die Wiener Malerin bezeichnet Stimmungen als den roten Faden des Lebens. Ihre Fähigkeit, Emotionen auf jedes Element ihrer Bilder zu übertragen, führt zur Erkenntnis über sich selbst und andere. Hausner erhebt die Gesten und das Gewöhnliche, das in einer schnelllebigen Welt so wenig beachtet wird, ins Außergewöhnliche.
Mit Cathrine Raben Davidsen stellt zudem eine der bedeutendsten dänischen zeitgenössischen Künstlerinnen im CCA aus. Bekannt ist sie vor alle für ihre Porträts, von denen allerdings nur eines im CCA zu sehen ist, das unverkennbar auf die Bildnisse der Renaissance verweist. „Ich denke, dass die Zeit von Corona uns gelehrt hat, dass nicht alle Antworten in der Zukunft zu finden sind”, sagt die Künstlerin mit Blick zurück auf große Denker und Kunstwerke.
„Cosmic Mind” (Kosmischer Geist) ist ihre Schau überschrieben, die viele Landschaftsbilder enthält. Einige Jahre habe sie viel mit der Idee der Interkonnektivität gearbeitet, deshalb interessiere sie sich für das Sujet der Landschaft.
Für Raben Davidsen ist es wichtig, an den Orten, die sie malt, gewesen zu sein. Oft handelt es sich um Landschaften aus der Umgebung ihres Sommerhauses in Schweden. Ihre Bilder erlauben es dem Betrachter, sich in etwas zu versenken, das nicht mit Worten zu ihm spricht.
Viele Werke tragen denselben Titel: „ As above, so below”. Das bezieht sich auf ein Zitat des mythischen Hermes Trismegistos, der sagt: „Wie oben so unten, wie unten so oben.” Oder anders gesagt: Die Verhältnisse im Universum entsprechen denen im Individuum.
Eine weitere Werkreihe sind Bilder von Medusen. Zunächst übermalte Raben Davidsen den Untergrund mit Kohle, um dann die Gestalt der Quallen durch Radieren zu schaffen. Für sie eine reizvolle Idee: „Ein Motiv hervorzubringen, indem man es entfernt, ist etwas Schönes.”
Beide Ausstellungen dauern bis 13. August. Ergänzt werden sie durch Führungen auf Englisch, die jeweils dienstags und samstags um 12 Uhr stattfinden, sowie samstags um 10 Uhr durch Workshops für Kinder zu wechselnden Themen.