Wenn ein Pianist mit 25 Jahren bereits drei CDs eingespielt hat, zumal bei dem renommierten Label BIS Records, lässt dies aufhorchen. Umso mehr, wenn diese Alben mit bedeutenden Preisen gekürt wurden. Dies ist der Fall bei Can Çakmur, der 1997 in Ankara geboren wurde. Erstmals in der Geschichte des International Classical Music Award gewann mit Çakmur ein Pianist diesen Preis zweimal in Folge. Außerdem den Choc de Classica, den Diapason d’Or und die Kür zum Album des Monats durch das Magazin „International Piano.”
Am Samstag, 10. September, ist Çakmur zu Gast beim Brahms-Festival in Pollença. Im Claustre de Sant Domingo wird Çakmur die Sonate a-Moll D 845 von Franz Schubert sowie die Intermezzi op. 118 und 119 von Johannes Brahms interpretieren.
Es ist das einzige Konzert des Zyklus, in dem neben Brahms ein weiterer Komponist zum Zuge kommt, und das ist kein Zufall. Er spiele die Schubert-Sonate derzeit quasi überall, erzählt der Pianist, und kurz nach seinem Konzert in Pollença werde er mit diesem Werk ins Aufnahmestudio gehen. Es ist der Beginn eines ehrgeizigen Projekts: Bis 2028, dem 200. Todesjahr Schuberts, will er dessen sämtliche Klavierwerke des Komponisten eingespielt haben, der seit seiner Kindheit sein Lieblingskomponist ist.
Dass Çakmur nach Pollença kommt, ist seiner Freundschaft zu dem mallorquinischen Pianisten Magí Garcías, dem Co-Organisator des Festivals, zu verdanken. Beide Musiker lernten sich während ihres Studiums an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar kennen. Von dort wird Çakmur demnächst nach Berlin ziehen, um dann zwischen Deutschland und London zu pendeln, wo er eine Dozentenstelle erhalten hat. „Ich liebe London, möchte aber nicht dort leben”, erklärt er dies und fügt hinzu: „Deutschland ist mein Zuhause.”
Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Karten für 15 Euro sind über die Website www.festivalbrahmsmallorca.com und ab einer Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse erhältlich.