Klassikkonzerte und köstliche Weine: Dazu laden die Bodegas Macià Batle und das Mallorca Magazin ein. In der renommierten Weinkellerei in Santa Maria del Camí geben die Violinistin Nina Heidenreich und der Pianist Andreu Riera diesen Sonntag, 16. April, um 12 Uhr ein Konzert mit Werken von Franck, Debussy, Kreisler, Parera und Monti. Am Sonntag, 30. April, werden sie erneut in der Bodega auftreten, diesmal zusammen mit dem Solo-Cellisten des Sinfonieorchesters der Balearen, Emmanuel Bleuse. Reservierungen: 971-140014 (Macià Batle) oder 695-266179 (Mallorca Me Suena; Telefon und Whatsapp). Diese Veranstaltungen finden im Rahmen der Konzertreihe "Mallorca Me Suena" (mallorcamesuena.com) statt.
Mallorca Magazin: Frau Heidenreich, was bedeuten für Sie die Konzerte bei Macià Batle?
Nina Heidenreich: Sie bedeuten mir extrem viel. Erstens lebe ich seit einem Jahr in Santa Maria, keine zwei Minuten von Macià Batle entfernt. Und hier wurde ich vor sieben Jahren angesprochen, ob ich die Konzertreihe übernehmen will, die heute „Mallorca Me Suena” heißt. Ich gehe sehr in dieser Aufgabe auf und freue mich, an den Ort zurückzukehren, wo alles angefangen hat.
MM: Bisher haben sie diese Konzertreihe im Hotel Ca’n Bonico in Ses Salines veranstaltet. Geben Sie diese Spielstätte auf?
Heidenreich: Nein, Ca‘n Bonico ist unser Herz und wird immer eine Spielstätte bleiben. Dort habe ich vorher die Konzertreihe übernommen, und dort haben wir sehr schöne Konzerte gespielt, die ich nie vergessen werde und die ich auch in Zukunft nicht missen möchte.
MM: Warum dann die neuen Spielstätten Macià Batle in Santa Maria del Camí und das Hotel Convent de la Missió in Palma?
Heidenreich: Wir hatten sehr viele Anfragen von Freunden, Bekannten und Musikliebhabern, die aus anderen Regionen Mallorcas zu den Konzerten kommen wollten. Darunter sind auch viele ältere Menschen, die nicht so weit fahren wollen. Deswegen haben wir nach längerem Erwägen beschlossen, die Konzertreihe zu öffnen. Wir werden sehen, ob es sich auszahlt.
MM: Bisher traten Sie in Ihrer Reihe bei maximal zwei Konzerten im Jahr auf. Im ersten Halbjahr 2023 spielen Sie bei vier von fünf Veranstaltungen. Wie kommt das?
Heidenreich: Ich möchte erst einmal an mir selbst ausprobieren, ob das alles so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Im Herbst wird das schon ganz anders sein. Dann wird zum Beispiel Christoph Traxler aus Wien kommen, ein ganz hervorragender Pianist und derzeit der jüngste Klavierprofessor an der Universität für Musik und darstellende Kunst. Und es gibt weitere Überraschungen, da werde ich nur einen ganz kleinen Teil der Konzerte spielen.
MM: Am 16. April treten sie mit dem Pianisten Andreu Riera bei Macià Batle auf, am 30. April mit Riera und dem Cellisten Emmanuel Bleuse.
Heidenreich: Andreu Riera ist mein bevorzugter Pianist auf der Insel. Wir spielen schon lange Duo zusammen, hatten jetzt aber eine relativ lange Pause und fangen am 16. April mit einem ganz neuen Programm wieder an. Und ich habe nie in der Kombination mit Emmanuel Bleuse, dem Solo-Cellisten des Sinfonieorchesters der Balearen, und Andreu gespielt, obwohl ich mit jedem dieser Musiker sehr viele Konzerte auf Mallorca gegeben habe. Es hatte sich einfach nie ergeben, und jetzt war der Zeitpunkt, das auszuprobieren. Ich bin überzeugt davon, dass das eine sehr gute Kombination sein wird.
MM: Was hat Sie dazu veranlasst, beim dritten Konzert bei Macià Batle am 11. Juni junge Ausnahmetalente zu präsentieren?
Heidenreich: Kinder brauchen auch Auftrittsmöglichkeiten, und wir von „Mallorca Me Suena” wollen unbedingt etwas für diese nächste Generation von Musikern machen. Die jungen Künstler sind zwischen sieben und 14 Jahre alt. Sie spielen Klavier, Cello, Klarinette und Flöte und werden von der Pianistin Miriam Picker-Bleuse begleitet. Einige von ihnen haben schon gigantische Preise gewonnen, werden von mallorquinischen Firmen gesponsert und studieren teilweise schon im Ausland. Ich möchte, dass das Publikum die neue Generation schon jetzt kennenlernen kann, damit ihre Konzerte voll werden, wenn sie später wieder in ihre Heimat Mallorca zurückkommen. Denn es sind absolute Ausnahmetalente, und die Insel hat sehr viele davon.
MM: Welche Konzerte stehen noch auf dem Spielplan?
Heidenreich: Im Hotel Convent de la Missió in Palma spielen wir am 19. Mai um 19.30 Uhr das „Amerikanische Streichquartett” von Dvorak, das mir sehr am Herzen liegt. Dazu haben wir Scott Flevin eingeladen. Er ist Konzertmeister der Symphony of the Americas in Miami und bringt von ihm für Streichquartett arrangierte Stücke mit. Die weiteren Quartettpartner sind zwei junge Kollegen: Der Cellist Llorença Rosal aus Manacor kommt mit seiner ungarischen Partnerin, der Bratschistin Hanga Feher. Beide haben sie in Wien studiert und sind bei der Besetzung zweier Stellen beim Sinfonieorchester der Balearen unter den jeweils drei Finalisten.
MM: Und was ist mit Ihrer ursprünglichen Spielstätte Ca`n Bonico in Ses Salines?
Heidenreich: Dort tritt am 25. Juni um 19 Uhr die fantastische Pianistin Anna Buchberger auf. Sie war ja schon sehr oft zu Gast in Ca‘n Bonico und hat dort phänomenale Konzerte gegeben, auch bevor ich dabei war. Es ist Annas Konzert, aber im zweiten Teil werde ich mit ihr eine Sonate von Brahms spielen.
MM: Vier verschiedene Programme in drei Monaten und obendrein die Konzertorganisation: Wie schaffen Sie das?
Heidenreich: Es ist anstrengend, aber auch extrem erfüllend. Ich freue mich sehr auf die Musiker und finde es toll, dass sie diese neuen Spielstätten mit mir ausprobieren. Und ich hoffe, dass es dem Publikum gefallen wird.
MM: Ist es von Vorteil, selber Musikerin zu sein, wenn man so eine Konzertreihe organisiert?
Heidenreich: Unbedingt, ich weiß besser als eine außenstehende Person, wie das Ambiente sein muss und was Künstler vor und nach dem Konzert brauchen.
MM: Und was brauchen sie?
Heidenreich: (Lacht) Eine gute Umgebung, kein Stress und manchmal viel Ruhe vor dem Konzert. Dann benötigen gerade die Pianisten gute Bedingungen zum Üben. Bevor sie performen muss ich für ein Klavier sorgen, damit sie, wenn sie das wollen, Tag und Nacht üben können. Und nach dem Konzert wird zum Ausklang mit einem guten Essen gefeiert.
Die Fragen stellte Martin Breuninger