Lange hat es Kommissarin Thea Molt in Deutschland nicht ausgehalten. Noch nicht einmal zwei Wochen, um genau zu sein. Auf Mallorca hatte sie ihrer Freundin Rebecca in deren Feinkostgeschäft in Peguera aushelfen sollen. Doch dann kommt alles anders als gedacht. Denn Beccas Nachbar wird ermordet. Und Thea, obwohl sie mit gerade mal 28 Jahren nach einem traumatischen Erlebnis im Dienst ein Sabbatical eingelegt hat und in Spanien auch gar keine Befugnisse hat, beginnt zu ermitteln. Sehr zum Missfallen des 35-jährigen Sargento David Martínez von der Guardia Civil, der auf die Einmischung in seine Kompetenzen alles andere als gelassen reagiert.
Jetzt ist Thea schon wieder auf der Baleareninsel, getrieben von der Sehnsucht nach Strand und Meer, zumal im unwirtlichen Februar, auch nach ihrer Freundin Becca. Und wenn sie an David Martínez denkt, kribbelt es verdächtig in ihrer Magengegend. Und schon sind die Leser mitten in Band 2 der Serie "Tödliches Mittelmeer", der am 1. Mai bei beTHRILLED, einem Spartenverlag von Bastei Lübbe erschienen ist. Sozusagen also ganz ofenfrisch.
"Die Mallorca Kommissarin ˗ Das stille Grab" lautet der Titel für den zweiten Band. Und statt Urlaub am Meer ermitteln Thea ˗ und natürlich Sargento David Martínez - wieder in Sachen Mord.
Diesmal geht es um einen deutschen Studenten, der verschwunden ist. Die spanische Polizei glaubt nicht an ein Verbrechen, doch Alina, die Freundin des Studenten, die eigentlich Becca im Laden unterstützen soll, ist überzeugt, dass ihrem Freund etwas zugestoßen ist. Verzweifelt bittet sie Thea um Hilfe, und die kann Alinas Bitte nicht abschlagen. Entschlossen, die Wahrheit aufzudecken, stößt sie auf ein tödliches Netz aus Lügen und Intrigen. Mithilfe des attraktiven Sargento kommt sie Stück für Stück einem skrupellosen Gegner auf die Spur, der über Leichen geht, um seine dunklen Geheimnisse zu wahren. Das wird auch für sie und David gefährlich.
Verfasst wurde der Krimi von Cara Maria Cardenes. Der Name ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die als Anwältin in ihrer eigenen Kanzlei arbeitet und zwei große Leidenschaften hat: die Balearen und das Bücherschreiben. Mallorca hat sie zu ihrer zweiten Heimat auserkoren. Auf ihrer Lieblingsinsel schreibt sie nach eigenem Bekunden mit Blick auf das Meer und genießt die Lebensart der Einheimischen.
Tatsächlich zeugen viele Details über große Ortskundigkeit und auch über eine feine Beobachtungsgabe, die sich in der Beschreibung gewisser mallorquinischer Gepflogenheiten widerspiegelt.
Und natürlich lässt sie es nicht an Spannung fehlen. Als Leser meint man, schon früh den Täter zu kennen und fiebert mit, ob ihn die Ermittler überführen können. Und wenn Thea hin und wieder die legalen Wege verlässt, um an Informationen zu kommen, die die Aufklärung des Falls weiterbringen, kann man als Leser schon mal nervös werden in der Befürchtung, dass sie dabei von den falschen Leuten entdeckt wird.
Die Ermittlungen verflechtet die Autorin mit der Beziehung zwischen Thea und David. Und wenn der Fall nach 298 schnell vergangenen Seiten aufgeklärt ist, hat sich auch bei den beiden Protagonisten etwas getan.