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Mondscheinkonzert

Pablo Mielgo: "Das Mondscheinkonzert bei Macià Batle empfindet jeder als ein großes Fest"

Das Konzert im Weinberg steigt am 20. Juli in der Bodega in Santa Maria del Camí. Die Sinfoniker spielen dort unter Mielgos Leitung Filmmusik von John Williams

Chefdirigent Pablo Mielgo über die Qualität des Kulturangebots: „Mallorca ist viel mehr als die Leute manchmal glauben.” | P. Bota

| Santa Maria del Camí, Mallorca |

„Jeder empfindet das als ein erfolgreiches großes Fest”, sagt der Chefdirigent des Sinfonieorchesters der Balearen, Pablo Mielgo, über das „Mondscheinkonzert” am 20. Juli in den Bodegas Macià Batle in Santa Maria del Camí. Die Sinfoniker spielen dort unter seiner Leitung Filmmusik von John Williams

Mallorca Magazin: Herr Mielgo, auch dieses Jahr bestimmt das Sinfonieorchester der Balearen unter Ihrer Leitung das musikalische Geschehen beim Mondscheinkonzert bei Macià Batle. Warum diesmal mit Filmmusik von John Williams?
Pablo Mielgo: Er ist einer meiner Lieblingskomponisten, nicht nur von Filmmusik, sondern allgemein von Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Er hat einige fantastische Werke geschrieben und neben der Filmmusik spektakuläre und meisterhafte sinfonische Musik komponiert. Davon abgesehen glaube ich, dass ihm das Etikett „Filmmusik” nicht gerecht wird. So viele Orchester der Welt erkennen seine Werke an, nicht nur, weil er die klassische Musik den Leuten nahegebracht hat, sondern auch wegen ihrer Qualität. Ich glaube, Williams hat Generationen geprägt und ich bin überzeugt, dass man sich auch noch in hundert Jahren an ihn als Ikone der Musik erinnern wird.

MM: Sind Sie Kinoliebhaber?
Mielgo: Klar. Und ich denke, man muss zwischen all den Qualitäten unterscheiden. Es gibt den Barock, die Wiener Klassiker, die Romantik. Und in diesem Fall eben John Williams, der ein Fahnenträger der guten Musik ist, die das Zelluloid gebracht hat.

MM: Haben Sie die Filme oder Szenen daraus vor Augen, wenn Sie diese Musik dirigieren?
Mielgo: Die Thematik des Films spiegelt sich nicht immer im Hauptthema der Musik wider. Aber beim Hauptthema von „Superman” muss man unweigerlich an den Vorspann und beim „Weißen Hai” an den Trailer denken. Es gibt eine direkte Verbindung zwischen dem Film und der Musik, und ich glaube, dem kann sich niemand entziehen.

MM: Also ein ideales Programm für eine Sommernacht?
Mielgo: Alle Konzerte, die wir seit fast zehn Jahren bei Macià Batle geben, sind immer ein bisschen Crossover oder Musik, die sich einem allgemeinen Publikum öffnet. Und es ist überflüssig zu sagen, dass es niemanden gibt, dem die Musik von John Williams nicht gefällt und der sich nicht mit ihr identifizieren kann – nicht nur wegen der Musik, sondern auch wegen der Filme, für die sie komponiert wurde.

MM: Was bewegt das Orchester dazu, das Mondscheinkonzert bei Macià Batle jedes Jahr zu gestalten?
Mielgo: Dieses erfolgreiche Konzert ist eine feste Tradition. Es ist ein Gewinn für alle, auch für diese Region der Insel und für den eigentlichen Zweck dieses Konzerts zugunsten der Kinderhilfsorganisation Amics de la Infància. Und ich glaube, die Verbindung von Musik, Wein und Essen ist ein Genuss für die Sinne. Jeder empfindet das als ein großes Fest.

MM: Im Juli spielen die Sinfoniker nicht nur bei Macià Batle, sondern auch jede Woche beim Festival Bellver in Palma. Ein straffes Programm!
Mielgo: Der Juli ist quasi die Zielgerade. Es gibt noch drei Konzerte im August. Man muss den Umstand auf der Insel nutzen, dass viele Leute Aktivitäten möchten. Und natürlich ist es ein Luxus, im Castell de Bellver zu spielen.

MM: Das Sahnehäubchen vor dem Sommerurlaub ist das Festival Cap Rocat, auf dem die Sinfoniker mit den Opernstars Jonas Kaufmann, Sondra Radanovsky und Lissette Oropesa auftreten. Wäre so ein Top-Event auf Mallorca ohne die Sinfoniker denkbar?
Mielgo: Dieses Festival mit internationalem Rahmen ist eine Zusammenarbeit von vielen. Alle Beteiligten sind unverzichtbar. Natürlich sind die Sinfoniker ein vitaler Teil dieses Projekts, wobei dieses Festival kein Projekt des Sinfonieorchesters ist, das für dieses Projekt engagiert wurde.

MM: Wie lässt sich so ein hohes Niveau auf einer Insel wie Mallorca halten?
Mielgo: Mallorca ist viel mehr als die Leute manchmal glauben. Ich denke, dass wir diese Art von Festivals und auch die Programmgestaltung des Orchesters erreichen, gerade weil die Insel mehr und mehr international präsent ist. Wir müssen eine immer höhere Qualität bieten. Unser Publikum war schon immer sehr kultiviert. Aber die vielen Residenten und Stammbesucher sind Musikliebhaber, die regelmäßig an bedeutenden Orten Europas wie Salzburg oder Luzern sind und die sich bereits stark mit dem Sinfonieorchester und auch mit dem Festival Cap Rocat identifizieren. Das ist die Folge von Arbeit und die Realität, in der wir leben.

MM: Realität ist auch, dass das Orchester am Boden lag, als Sie es übernommen haben, und jetzt der Stolz der Gesellschaft ist.
Mielgo: Da kommen viele Dinge zusammen. Der wichtigste Akteur sind die Institutionen, die an eine entschlossene Unterstützung des Orchesters glauben, wie es im Moment der Fall ist. Und wenn die Caixa de Música kommt, wird sie der Hauptsitz des Orchesters sein, wo wir Dinge tun können, die bisher nicht entwickelt werden konnten, auch für die Gesellschaft. Das bedeutet auch eine große Arbeit für die Musiker und für das Marketingbüro. Wir sollten nicht darüber nachdenken, wo wir sind, sondern wo wir hinwollen. Dass es einem heute gut geht, ist keine Garantie für das Morgen.

„Concert de la lluna a les vinyes” – Benefizkonzert zugunsten der Kinderhilfsorganisation Amics de la Infància

Was: Das Sinfonieorchester der Balearen unter der Leitung von Pablo Mielgo spielt Filmmusik von John Williams, mit bekannten Melodien aus Filmen wie „Superman”, „Harry Potter”, „Schindlers Liste”, „E.T.”, „Indiana Jones”, „Jurassic Park” und „Star Wars”. Solist: Smerald Spahiu. Dazu werden Weiß-, Rot- und Roséweine der Bodegas Macià Batle angeboten; außerdem unter anderem leckere Empanadas, Cocarrois, Llonguets und Ensaimadas von Forn de Ca na Teresa sowie Llonguets mit Sobrasada von Can Company

Wann: Samstag, 20. Juli, um 21.30 Uhr, Einlass ist ab 20.30 Uhr.

Wo: Bodegas Macià Batle, Camí Coanegra, Santa Maria del Camí

Wie viel: 40 Euro im Vorverkauf, 45 Euro an der Abendkasse. Tickets gibt es beim Abonnenten-Club von "Ultima Hora" in Palma, Inca und Manacor, beim Kundenservice der Kaufhäuser El Corte Inglés in Palma, bei Macià Batle in Santa Maria, sowie beim Inselradio in Palma. Spendenkonto: CaixaBank: ES40 2100 2841 2513 0035 1587

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