Markus Tollmann liebt das große Format, nicht nur bei seiner Malerei. 400 Gäste waren am gestrigen Samstagabend zur Vernissage seiner Ausstellung im CCA Andratx im Südwesten Mallorcas eingeladen. Unter den Anwesenden befanden sich auch der Schauspieler Uwe Ochsenknecht, der deutsche Konsul Wolfgang Engstler und seine Frau, die Muscial- und Schauspielregisseurin und Dramaturgin Elisabeth Engstler sowie die Immobilienmakler Edith und Lutz Minkner. Einer der musikalischen Ehrengäste war der irische Sänger Johnny Logan, der fünf Songs zum Besten gab.
Tollmann wurde 1963 in Gelsenkirchen geboren und wuchs in einem künstlerischen Umfeld auf. Sein Talent hat er wohl von seinem Vater, dem Kunstprofessor und Bildhauer Günter Tollmann, geerbt, zu dessen Umfeld Niki de Saint-Phalle gehörte. Schon mit 15 Jahren nahm er Malunterricht bei Joseph Beuys nach dessen Formel „Kunst=Mensch=Kreativität=Freiheit“. Später ergab sich eine intensive Zusammenarbeit in Francis Bacons Atelier in London. Viel beachtete Ausstellungen in Deutschland, Belgien, Polen, Spanien, USA und Russland folgten, so dass der Künstler heute eine große internationale Sammlergemeinde hat.
Die Ausstellung lässt sich fast als Retrospektive auf das Schaffen Tollmanns bezeichnen. Im Galeriebereich des CCA Andratx werden 98 Werke gezeigt. Sie stammen zum Teil aus Museen in Deutschland und aus Privatsammlungen. Hinzu kommen viele jüngere Arbeiten, die in den vergangenen fünf Jahren entstanden sind und zum Verkauf stehen. Wert: 25.000 bis 250.000 Euro.
In ihrer Laudatio würdigte die Düsseldorfer Interior-Designerin Petra Josephs den Künstler so: Seine handwerklichen Fähigkeiten als Maler sind herausragend, seine Pinselstriche sind gezielt und einfühlsam, und seine Farbwahl ist mit größter Präzision gewählt, in einer Harmonie, die die Sinne anspricht. Es ist ihm auch schon immer gelegen gewesen, sehr teure oder aufwendige Materialien in Anspruch zu nehmen für eine gute Idee, die sich damit selbst betont. Besonders bemerkenswert ist Markus Tollmanns künstlerische Philosophie, die in einem einfachen Satz sich zusammenfasst: Alles ist möglich.”
Auch Werke seines Vaters Günter und seines Sohnes Tristan hat Tollmann in die Ausstellung aufgenommen. Laudatorin Josephs hob hervor, dass Sohn Tristan „genau in der Art symbiotisch wie sein Vater und Großvater arbeitet. Jeder ist komplett anders, hat eine ganz andere Intension, eine ganz andere Schwingung, eine ganz andere Ausstrahlung, aber es ist faszinierend, dass man diesen roten Faden sehen kann.”
Tollmanns Ausstellung im CCA Andratx geht bis Samstag, 30. November. Das Kunstzentrum ist dienstags bis samstag von 11 bis 18 Uhr geöffnet und befindet sich im Carrer Estanyera 2 in Andratx.