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Das große Grillen: So authentisch feiern die Einwohner von Palma im Januar in den Gassen

Das öffentliche Grillen am Vorabend desStadtfestes Sant Sebastià ist ein beliebter Anziehungspunkt für Jung und Alt. An mehr als 150 Stationen entstehen Freundschaften

Rund um die Grillstellen herrscht meist dichtes Gedränge. | Archiv

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Überall liegt der Geruch von brutzelnden Würsten, Steaks und Rippchen in der Luft, die Flammen der Grills erhellen die Gesichter der Menschen. Fleisch wandert erst auf den Metallrost und dann in den Mund. Dazu fließt Rotwein in Strömen. In den Gassen der Altstadt herrscht ausgelassener Trubel, überall erklingt Musik bis weit nach Mitternacht.

Es ist der Vorabend des Patronatsfestes von Palma, in dessen Rahmen jedes Jahr am 20. Januar der lokale Schutzheilige Sant Sebastià geehrt wird (in der Stadt ein offizieller Feiertag). Neben den vielen kostenlosen Konzertenist das gemeinsame Grillen, auf Katalanisch „Torrades”, einer der Höhepunkte der sogenannten Revetla am Sonntag, 19. Januar.

Bei einem wärmenden Feuer ist es an Sant Sebastià Tradition, sich mit Freunden und Familie zu verabreden, um in der Innenstadt zusammenzukommen und bei typisch mallorquinischen Speisen und Getränken den Abend zu verbringen. Am Abend des 19. Januar machen sich Menschen von der ganzen Insel auf in die Innenstadt, oft mit reichlich Gepäck: Die meisten Teilnehmer bringen ihr Grillgut selbst mit. In jedem Supermarkt bekommt man in diesen Tagen dem Anlass entsprechend abgepackte Fleischwaren.

Die öffentlichen Grillstellen werden von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt, in der Regel mehr als 150, überwiegend in der Innenstadt. Dort herrscht dann immer großes Gedränge. Es handelt sich um ein besonders geselliges Erlebnis, sich mit Wildfremden den Grill zu teilen. Schon Freundschaften sollen hier entstanden sein. Auch viele Gastronomen, Vereine und sonstige Gruppierungen bauen ihre eigenen Stände auf. Die Stadt stellt mehrere Tonnen Brennholz zur Verfügung. Alles in allem eine reichlich rustikale Angelegenheit, bei der man Geduld mitbringen muss. Kulinarische Highlights sollte man derweil nicht erwarten.

Das Fett trieft, die Flammen schlagen hoch und die Zeit abzuwarten, bis das Feuer den rechten Hitzegrad erreicht hat, nimmt sich kaum jemand. So wird das Fleisch oft genau so, wie es nicht sein soll: innen roh und außen verbrannt. Wer dem vorbeugen möchte, sollte zumindest eine gute Wendezange dabeihaben.

Nicht nur in der Innenstadt ist zu Sant Sebastià viel los. Auch in den folgenden Stadtteilen von Palma organisieren die Anwohnerverbände in den kommenden Tagen Grillfeste: Am Freitag, 17. Januar, beginnen die Feierlichkeiten um 18 Uhr auf der Plaza Josep María Llompart in Rafal Vell. Am Sonntag, 19. Januar, werden in Santa Catalina ab 20 Uhr im Carrer Fábrica und im Calatrava-Viertel ab 19 Uhr in der Straße San Alonso die Kohlen glühen. Am Freitag, 24. Januar, kommen die Anwohner in Es Fortí um 19 Uhr auf der Plaza Madrid zusammen. Am Samstag, 25. Januar, steigt die Party ab 19 Uhr in Establiments auf der Plaza de la Iglesia, in Son Cotoner auf der Plaza de Sant Cosme sowie in Son Cladera, ab 20 Uhr dann auf der Plaza Santa Pagesa sowie in Cas Capiscol.

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