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Insel-Trend: Champagner als Aperitif

Andreas Rousseau, preisgekrönter Barkeeper, über neueste Cocktail-Tendenzen

Für den besonderen Geschmacks-Kick gibt Rousseau ein paar geröstete Kaffee-Bohnen in den Gin-Tonic. | Foto: Patricia Lozano

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"Cognac Cola? Warum nicht. Früher hätte man darüber die Nase gerümpft, heute ist erlaubt, was gefällt", sagt Andreas Rousseau. Der preisgekrönte Barkeeper hat schon viel erlebt in seiner Laufbahn, und wenn er etwas dazugelernt hat in den letzten Jahren, dann ist es dies: "Mit Cocktails ist es wie mit der Mode. Es gibt Klassiker, die nie verschwinden, aber auch immer wieder neue Kreationen. Modedrinks wie Hugo oder Aperol Spritz kommen hier auf Mallorca allerdings immer erst verspätet an."

Einen brandneuen Sommerhit 2014 gebe es seines Wissens nicht auf Mallorca. Absolut nicht kleinzukriegen sei der Gin Tonic, "obwohl ich diesen ganzen Hype um die unzähligen Ginsorten und Gemüsefitzel im Drink für übertrieben halte. Ein klassischer Gin, nicht zu parfümiert, mit einem guten Tonic ist eigentlich das ganze Geheimnis".

Zu den Rennern im Sommer zählt nach Aussage des zweimaligen Weltmeisters im Marathon-Cocktail-Mixen nach wie vor der Aperol Spritz, der gar nicht so neu ist wie manche meinen. "Der wurde in Italien schon vor Jahren getrunken, mit Weißwein und Soda statt mit Sekt und vor allem ohne Orange. Die hat eigentlich gar nichts zu suchen im Spritz, denn die Farbe des Aperol kommt von Rhabarber, nicht von Orangen."

Seit 15 Jahren arbeitet der Barkeeper schon im Hotel Lindner, und kennt Aperitif- sowie Cocktail-Moden weltweit. "Die richtig alten Klassiker wie Sidecar, Martini-Cocktail, Whiskey-Sour oder Black Russian werden heute hauptsächlich in den Hotelbars großer Metropolen bestellt. Hier bei uns ist es inzwischen üblich, einfach ein Glas Champagner als Aperitif zu bestellen, dabei kann man dann auch ohne Weiteres den ganzen Abend bleiben."

(aus MM 29/2014)

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