Schinken und Rebensaft stehen am ersten Juni-Wochenende im Mittelpunkt eines Events auf dem Gelände der Bodegas Macià Batle in Santa Maria. Vieles dreht sich dabei um Produkte vom schwarzen Schwein, die auf diese Art erstmals öffentlichkeitswirksam einem breiten Publikum präsentiert werden sollen.
Das „Porc negre” – zu Deutsch „schwarzes Schwein” – ist nicht nur etwas für ausgesprochene Inselkenner und Foodies, sondern für jedermann, der lokale Spezialitäten und gutes Essen zu schätzen weiß. Die Borstentiere der Inselrasse werden als Ferkel pechschwarz geboren und nehmen später eine dunkelgraue Färbung an. Das Muskelfleisch präsentiert sich tiefrot und mit Fetteinlagerungen marmoriert. Metzger behaupten, dass es deutlich intensiver und saftiger schmeckt als von anderen Rassen. Die Freilandhaltung der Tiere, die für die Zucht allesamt in einem Stammbuch verzeichnet sein müssen, basiert im Wesentlichen auf Früchten, die vor Ort in der Natur vorhanden sind, also Johannisbrotschoten, Feigen, Macchia-Sträucher oder Kaktusfeigen.
Verkosten kann man das delikate Produkt am Wochenende in verschiedener Form. „Es gibt Schinkenkeulen, Brotbelag und Wurst”, sagt Macià-Batle-Geschäftsführer Ramón Servalls.
Das Aroma des mallorquinischen schwarzen Schweins hält Schinkenexperte José Abellán für vergleichbar mit dem berühmten iberischen Schinken vom Festland, der in seiner höchsten und teuersten Qualitätsstufe ja ebenfalls von freilaufenden Tieren stammt.
Zwar ist das Klima auf der Insel eigentlich zu warm und zu schwül für die klassische Lufttrocknung, doch Abellán arbeitet seit einiger Zeit mit der Region Guijuelo in der Provinz Salamanca zusammen. Er lässt die Inselschweine kurzerhand in einer Stammregion des Ibérico-Schinkens schlachten, in der Kältekammer behandeln und anschließend über viele Monate hinweg bei 14 Grad und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit trocknen.
Auf dem Programm stehen bei dem Event auch Showcookings mit bekannten Köchen sowie musikalische Unterhaltung, wie man sie von den Sommerkonzerten bei Macià Batle kennt. Aus der Hand von Küchenchefs wie Santi Taura oder Benet Vicens kann man sich mit Leckereien verwöhnen lassen, die nicht allein vom Schwein stammen. Für leckere Dessert-Variationen ist ebenfalls gesorgt, und Angst vor dem Verdursten wird auf einem Weingut wohl auch niemand haben müssen. Ein Termin, den man sich als Feinschmecker nicht entgehen lassen sollte.
Vom 2. bis 4. Juni (Freitag bis Sonntag) läuft das große Schinkenfestival bei Macià Batle im Camí de Coanegra in Santa Maria. Das Eintrittsgeld besteht aus einer Spende von zwei Euro pro Person und kann mit der ersten Bestellung verrechnet werden. Diese Einnahmen fließen an die globale Kinderhilfsorganisation „Amics de la Infáncia”, die sich in Ländern wie Peru in der Arbeit mit Kindern engagiert. Am Freitag sind die Stände von 18 bis 23 Uhr geöffnet, am Samstag von 11 bis 16 Uhr sowie von 19 bis 23 Uhr und am Sonntag schließlich von 11 bis 16 Uhr. Parkplätze vorhanden.