Die Philosophie der Kneipe sei eigentlich ganz einfach, sagt Ramón Sánchez Ruiz, der das Lokal seit 1986 führt. Familiäre Atmosphäre, gutes deftiges Essen, wie man es in Dorfkneipen findet und ein unprätentiöser, herzlicher Umgang mit den Kunden.
Das in unmittelbarer Nähe zur Säule „Obelisco” gelegene Venecia hat schon allerhand gesehen. In Zeiten des Bürgerkriegs habe das Lokal „Arriba España” geheißen und lag direkt gegenüber der Zentrale der Falange. Nach Ende des Bürgerkriegs entschied man sich für einen neutralen Namen und taufte es „Venecia”. Auch Umschlagplatz für Schmuggelware soll es gewesen sein. Die Ware wurde in Säcken vom Zug Richtung Sóller abgeworfen und im Lokal wickelte man die Geschäfte ab.
Heute geht es im Vergleich gesittet zu. Vertickt werden lediglich „variats”, klassische Tapasvariationen, Menüs und kühle Cañas. Dafür munkelt man, der Kaffee dort sei einer der besten der Stadt. Das Geheimnis: zwölf Gramm Kaffeepulver statt der üblichen sieben.
Carrer de l’Arxiduc Lluís Salvador 42, Palma.