Es ist der neue Schick beim Essen, der Peggy Jerofke derzeit besonders beschäftigt: Die durch die TV-Serie "Goodbye Deutschland" bekanntgewordene deutsche Betreiberin des Tiki-Beach-Restaurants in Cala Rajada auf Mallorca hat sich an die kulinarischen Bedürfnisse ihrer zumeist mitteleuropäischen Gäste angepasst. "Poke-Bowls und Salate werden nachgefragt, Schnitzel nicht mehr unbedingt", berichtet die umtriebige Blondine beim MM-Besuch aus ihrem Arbeitsalltag. "Die Menschen achten auf eine modernere Küche und gesundes Essen."
Jerofke bietet ihre Gerichte zu recht zivilen Preisen meist unter 20 Euro an, den Meerblick gibt’s gratis dazu. Vor allem Familien finden derzeit nach ihren Angaben in ihr Lokal, das sicher auch wegen seiner Lage am restaurierten Uferweg bestens zu laufen scheint. Wer nicht viel Hunger hat, kann sich hippe Kleinigkeiten wie "gefüllte fluffige Teigtaschen" oder "hausgemachte Limettencreme mit flambiertem Schaum" (beides je 6,50 Euro) bestellen. "Es sind halt leichte Sachen", so Peggy Jerofke. Die neue Lust auf vegetarische oder vegane Speisen werde ebenfalls gern befriedigt.
Auch in anderen Lokalen an der Uferpromenade und im Hafen-Bereich des in den vergangenen Jahren ruhiger, familiärer und auch spürbar gediegener gewordenen Ferienortes im Insel-Nordosten lässt es sich durchaus lukullisch speisen. Zu den Hingucker-Etablissements zählt das Pasta Pasta, von dessen Terrasse aus man ebenfalls einen schönen Blick aufs Meer hat. Hier stürzen sich die Gäste auf das preisgünstige Mittagsmenü, das täglich bis 16.30 Uhr italienisch daherkommt und meist aus unterschiedlich zubereiteten Nudeln aller Art besteht. Die Dreigang-Mahlzeit mit Getränk und Kaffee gibt’s für 17,90 Euro.
Ein bekannter Anlaufpunkt am Uferweg ist auch das Lokal Mamma Pizza, wo man zwischen 12 und 18 Uhr besonders günstig den italienischen Volks-Fladen probieren kann – die Pizza Parmola oder die Pizza Amerola etwa für je elf Euro. Selbstredend bekommt man dort auch Spaghetti aller Art.
Wer es uriger und auf ausgesprochen gehobene Weise spanisch haben will, ist im Restaurant Ses Àncores richtig, das im traditionsreichen Hostal Cala Rajada im Hafenbereich untergebracht ist, und in welchem Fisch selbstredend im Vordergrund steht. Die Preise liegen höher als am Uferweg, dafür sind die Tischdecken weiß wie Schnee, und nach dem Genuss der Meeresfrüchte-Platte für 32 Euro oder des Seeteufels vom Grill für 26 Euro fühlt man sich fast schon wie ein Mallorquiner. Im unweit vom Ses Àncores befindlichen Es Port sind die Gerichte etwas günstiger, die Atmosphäre ist dafür ein wenig erdverbundener: Die klassischen Gambas al Ajillo kosten dort 14,50 Euro, die Goldbrasse in Knoblauch gibt’s für 19,50 Euro, acht gegrillte Scampi sind für 15,50 Euro zu haben.
Wer unter der südlichen Sonne gern auf urdeutsche Weise Kaffee und Kuchen in Cala Rajada zu sich nehmen möchte, ist im ebenfalls an der Uferpromenade liegenden Café del Mar gut aufgehoben: Dort wird der deutsche Nachmittagsklassiker für schlappe 4,90 Euro angeboten.