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Krankheiten

Experten schlagen Alarm: Immer mehr Menschen auf Mallorca bekommen Hautkrebs

„In nur vier Jahren sind die Hautkrebsfälle um 40 Prozent gestiegen", so der Dermatologe Dr. Marc Mir.

Wenn die Sonn besonders stark strahlt, ist Vorsicht geboten! | Foto: Ultima Hora

| Mallorca | |

Mallorca ist bekannt für Sonne, Strand und unbeschwertes Urlaubsgefühl. Doch was vielen Touristen und Einheimischen als Inbegriff von Freiheit erscheint, bereitet Dermatologen auf der Insel zunehmend Sorgen. Dr. Marc Mir, leitender Hautarzt an der Klinik Son Espases, schlägt Alarm: „In nur vier Jahren sind die Hautkrebsfälle um 40 Prozent gestiegen.“ Schuld daran sei nicht zuletzt eine Welle fahrlässiger Empfehlungen, die sich über soziale Netzwerke verbreitet. Immer mehr Menschen glauben daran, sich ohne Sonnenschutz bräunen zu müssen – mit verheerenden Folgen.

Gefährlicher Trend aus dem Netz

Besonders alarmierend findet Mir, dass Influencer gefährliche Mythen in Umlauf bringen. „Die sogenannte Sonnenhornhaut-Theorie besagt, man solle sich ungeschützt der Sonne aussetzen, um eine Resistenz aufzubauen. Das ist völliger Unsinn“, warnt er. Die Folge: Immer mehr junge Menschen landen mit schweren Verbrennungen in den Notaufnahmen. Statt Melanin aufzubauen, zerstört intensive UV-Strahlung die Hautzellen – das Risiko für Melanome steigt drastisch.

Junge Menschen seien besonders anfällig für diesen Irrglauben. „Viele Teenager fahren ohne ihre Eltern an den Strand oder ins Schwimmbad und verzichten aus Bequemlichkeit oder Gruppenzwang auf Sonnenschutz“, erklärt Mir. Dabei sei gerade die Jugend entscheidend: „Vor dem 20. Lebensjahr nimmt man 70 Prozent der UV-Strahlung auf, der man im ganzen Leben ausgesetzt ist.“ Wer in jungen Jahren ungeschützt brutzelt, legt also den Grundstein für spätere Hautschäden.

Ein Rückfall in alte Muster

Die Entwicklung überrascht die Ärzte besonders, weil Mallorca in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte gemacht hatte. „Früher schmierten sich unsere Eltern mit Nivea ein und lagen stundenlang in der prallen Sonne“, erinnert sich Mir. „Doch steigende Hautkrebsraten führten dazu, dass man vorsichtiger wurde. Heute sehen wir leider wieder einen Rückfall in diese Dummheiten.“

Dabei werde oft unterschätzt, wie sich das Klima verändert hat. „Die Sonne ist gefährlicher als früher. Die UV-Strahlung nimmt zu, die Temperaturen steigen. Wer sich nicht schützt, spielt mit seiner Gesundheit“, mahnt der Hautarzt. Ein einmaliges Eincremen am Morgen reicht längst nicht mehr: „Man muss in den Mittagsstunden Schatten suchen und den Schutz regelmäßig erneuern.“

Wer auf Mallorca sorglos die Sonne genießt, riskiert also mehr als nur einen Sonnenbrand. „Hautkrebs ist eine stille Gefahr, die man oft erst Jahre später erkennt“, sagt Dr. Mir. Sein Appell: weniger Leichtsinn, mehr Vorsicht – für eine gesunde Bräune ohne böse Spätfolgen.

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