Für viele Menschen sind die Ensaïmada oder die Sobrasada das typischste Essen der Balearen. Die jüngste Umfrage des Zentrums für soziologische Forschung unter Spaniern hat nun ergeben, dass die nationale Bevölkerung am meisten den Frito Mallorquín – ein Fleisch-Gemüse-Eintopf – mit der Küche der Inselgruppe verbindet. Konkret sind es 35 Prozent der Befragten, die diese Antwortmöglichkeiten auswählten. Die süße Ensaïmada erhielt 32,3 Prozent der Stimmen. Auf den weiteren Plätzen rangiert der Arroz Brut (14,1 Prozent), die Caldereta (14,1 Prozent) sowie die Paella (7,2 Prozent).
Der Frito Mallorquín ist ein traditionelles, bescheidenes Rezept, das tief in der kulinarischen Kultur der Inseln verwurzelt ist. Obwohl er in der Regel weder in Tourismuskampagnen eine Hauptrolle spielt noch die Vitrinen an Flughäfen füllt, hat er sich dank seines hausgemachten Charakters, seines intensiven Geschmacks und seiner Verbindung zum authentischen Mallorca im Geschmacksgedächtnis des nationalen Tourismus etabliert.
Es gibt viele Varianten des Frit mallorquí – wie er auf Katalanisch heißt –, aber die Grundlage ist immer dieselbe: ein kräftiges Gemisch aus Fleisch (normalerweise Lamm, aber es kann auch Schweinefleisch sein), Leber, Kartoffeln, Paprika, Knoblauch, Zwiebeln, Fenchel, Erbsen und manchmal sogar Artischocken, alles in einer großen Pfanne mit Olivenöl gebraten. In einigen Haushalten wird auch eine Meeresfrüchte-Variante mit Tintenfisch und Meeresfrüchten zubereitet, aber die bekannteste und außerhalb der Insel beliebteste Variante ist die mit Fleisch.
Vom Winter bis in die Bars
Es handelt sich um ein Resteverwertungsgericht, das historisch mit der Schlachtung verbunden ist, als alle Teile des Tieres verwertet werden mussten. Sein Geschmack ist kräftig, würzig und herzhaft, perfekt für die kälteren Monate, obwohl es auf Mallorca das ganze Jahr über gegessen wird, sogar in Bars mit Tagesmenü.
Das meist exportierte Gebäck der Inseln, die Ensaïmada, ist für Besucher nach wie vor bekannt, hat es aber nicht geschafft, sich an die Spitze der Rangliste zu setzen. Ihr kommerzielles Image hat möglicherweise ihre Wahrnehmung als gastronomisches Produkt geschmälert. Dennoch gilt sie weiterhin als eines der Wahrzeichen der Balearen.