Aus Protest gegen die hohen Dieselpreise blockierten die Bauern am Dienstag mit Traktoren den Verkehr in Palmas Innenstadt. Fischer sperrten tags darauf mit Kuttern die Häfen Palma und Alcúdia. ,,Das war nur eine erste Warnung”, sagte der Chef der mallorquinischen Agrarvereinigung ,,Unió de Pagesos” (UP), Joan Mas. Am Dienstag fuhren rund 40 Bauern aus seiner Organisation mit ihren Traktoren bis in die Hauptstadt und protestierten dort vor dem Gebäude der Vertretung der spanischen Zentralregierung auf den Balearen gegen die hohen Spritpreise. Gut 20 Transportunternehmer unterstützten die Landwirte mit Last– und Lieferwagen.
Durch lautes Hupen kündigte sich der Konvoi bereits von weitem an. Die Bauern legten mit ihrer Aktion nicht nur den Verkehr auf der Autobahn zum Flughafen komplett lahm, sondern auch die Innenstadt von Palma. Die deswegen im Stau steckengebliebenen Autofahrer zeigten weitgehend Verständnis, schließlich sind auch sie von der Preisexplosion beim Treibstoff betroffen.
Die Forderung der Bauern lautet: Der Diesel für Landwirte muss mindestens um 50 Pesetas (60 Pfennig) pro Liter billiger werden. Einer ihrer Vorschläge: mehr Tankstellen auf der Insel und Beendigung des Kartells der alteingesessenen Mineralöl-Unternehmen.
Dieser Meinung sind auch Mallorcas Fischer. Sie traten am Mittwoch in Ausstand und blockierten die Einfahrt in Palmas Hafen für fünf Stunden. Mehrere Passagier– und Frachtschiffe wurden festgehalten. Ein festsitzender ausländischer Yachtbesitzer bedrohte die streikenden Fischer gar mit einer Flinte. Die Guardia Civil konnten den einzigen kleinen Zwischenfall bei der Protestaktion jedoch rasch beenden.
Angesichts der massiven Protestwelle im ganzen Land zeigte sich die spanische Regierung gegen Ende der Woche schließlich zu Gesprächen bereit. Finanzminister Cristóbal Montoro sagte: ,,Wir sind einem gemeinsamen Abkommen mit den streikenden Parteien bereits sehr nahe.”