Tausende von Angestellten und Einzelhändler haben am Dienstag mit einem Streik den Einkauf in Palmas Geschäften nahezu vollständig zum Erliegen gebracht. Die Protestaktion, die sich gegen eine von Madrid geplante Ausweitung der Ladenöffnungszeiten richtet, wurde allein in Palmas Zentrum von rund 90 Prozent der Handelsgeschäfte unterstützt. In den Außenbereichen auf der Insel blieben drei von vier Geschäften geschlossen, manche Läden öffneten nur für ein paar Stunden. Dementsprechend werteten die Organisatoren den landesweiten Streik als Erfolg und Zeichen der Stärke. Auf den Balearen sowie in Katalonien, Aragonien und Navarra hatte die Protestaktion den größten Zulauf.
Die in Madrid regierende Volkspartei (Partido Popular) unter Ministerpräsident José Maria Aznar will die Ladenöffnungszeiten von 72 auf 90 Wochenstunden ausdehnen. Von 2004 an sollen die Geschäfte auch an Sonn– und Feiertagen öffnen dürfen.
Gegen das Vorhaben laufen Einzelhandelsverbände und Gewerkschaften Sturm. Der Gesetzentwurf begünstige einseitig die Supermärkte vor den Stadttoren sowie die Kaufhausketten in den Stadtzentren, halten die Kritriker dagegen. Viele Einzelhändler befürchten, im Wettbewerb mit der als übermächtig angesehenen Konkurrenz unterzugehen. Auch Kommunen und Verbraucherverbände warnen vor einer Welle des Geschäftesterbens und der Verödung der Innenstädte.